Dissertation CC BY 3.0
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Immunologischer Status bei HIV-Erstdiagnose in Abhängigkeit der testenden Einrichtung : eine multizentrische Kohortenstudie

Die vorliegende Studie wertet anhand von Laborparametern den immunologischen Status von HIV-Patienten bei Erstdiagnose im Jahr 2014 aus. Es wird untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen testdurchführender Einrichtung bei Erstdiagnose (Krankenhäuser, ambulante Haus- und Fachärzte, AIDS-Hilfen, Gesundheitsämter, Blutspendedienste) und dem immunologischen Status besteht. In dieser multi-zentrischen, retrospektiven Kohortenstudie wurden 239 Patienten aus allen ostdeutschen Bundesländern außer Berlin mit HIV-Erstdiagnosen aus dem Jahr 2014 im Hinblick auf testende Einrichtung und klinische Parameter (u.a. HIV-Viruslast, CD4-Zellzahl und AIDS definierende Erkrankungen bei Diagnosestellung) sowie regionale Differenzen (u.a. Testindikation und Risikoprofil) ausgewertet. Die Daten wurden mit 50 Patienten aus 3 Münchner HIV-Schwerpunktpraxen verglichen. 89 (31%) der Diagnosen wurden in der Klinik gestellt, gefolgt vom Gesundheitsamt mit 53 (18%). In je 16% erfolgte die Diagnosestellung durch den Hausarzt bzw. ambulanten Facharzt. Nur 9 Diagnosen (3%) erfolgten nach einem Test durch die AIDS-Hilfe. Der CD4-Wert lag bei im Krankenhaus getesteten Patienten durchschnittlich bei 340/l, während Patienten, die beim Hausarzt getestet wurden, höhere CD4-Werte bei Diagnosestellung aufwiesen (Hausarzt: 402/l, ambulanter Facharzt: 435/l, AIDS-Hilfe: 585/l, Gesundheitsamt 499/l). HIV-Teste in den ostdeutschen Bundesländern waren mit im Mittel niedrigeren CD4-Zellen bei Diagnosestellung assoziiert, als Teste in Münchener HIV-Schwerpunktpraxen (405 vs. 494/l; p=0,03). HIV-Teste, die im Krankenhaus veranlasst wurden, sind im Mittel mit niedrigeren CD4-Zellen bei Diagnosestellung assoziiert, als Teste im ambulanten Bereich (340 vs. 456/l; p=0,003).

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