Die Dentinhypersensibilität (DHS) wird als kurzer, stechender Schmerz definiert, der als Antwort auf externe Stimuli auftritt. Die DHS ist ein weit verbreitetes klinisches Problem. Die Behandlung kann präventiv, nicht-invasiv, parodontal-chirurgisch und restaurativ erfolgen. Ziel der Arbeit war es, die Wirksamkeit der Zahnpasten (ZP) Biorepair®, Elmex® Sensitive ProfessionalTM, Sensodyne® Rapid und Tooth Mousse® zur Reduktion der DHS durch Verschluss offener DT bzw. Reduktion des DT-Radius in einer In-situ-Studie zu prüfen. Dafür wurden humane Weisheitszähne verwandt. Nach Fixation der Okklusalfläche der Zähne auf Objektträgern wurden 2 Dentinscheiben mit einem Diamant-Trennschleifsystem präpariert, aus denen je 4 DPK gewonnen wurden. Je 4 DPK wurden mit Komposit auf einer Miniplastschiene zum Tragen in der Mund höhle befestigt. In der 1. Versuchsreihe wurden DPK 6 min getragen, 1 min mit ZP eingerieben und weitere 3 min getragen. In der 2. Versuchs reihe wurden DPK 5 Tage getragen und alle 12 h für 15 s unter standardisierten Bedingungen geputzt. Die Kontrollproben (KP) wurden unter gleichen Bedingungen mit destilliertem Wasser geputzt. Die Dentinoberflächen (DO) der DPK wurden im Rasterelektronenmikroskop beurteilt. Durch Untersuchung der DPK-Ecken war ein direkter Vergleich der 4 ZP und KP an einem definierten Bereich möglich. Nach qualitativer Auswertung der DO erfolgte die semi-quantitative Analyse der REM Bilder durch Erfassung der Substanzauflagerung in 4 und Sub-stanzeinlagerung in 5 Graden. In beiden Versuchsreihen wurden Substanzauf- und -einlagerungen nach der Behandlung mit den 4 ZP nachgewiesen. Das arithmetische Mittel aller Substanzauf- und -einlager ungen der 4 ZP nach 1 Behandlungszyklus (BZ) betrug 1,7. Nach 10 BZ betrug der Wert 1,4. Es waren keine signifikanten Unterschiede im Grad der Substanzauf- und -einlagerung zwischen den ZP nachweisbar. Die untersuchten ZP eignen sich zur nicht-invasiven Behandlung der DHS bei häuslicher Anwendung.