Phänotypische Untersuchung von Zahnanomalien am Beispiel der Hunderasse Hovawart

Die Hypodontie zählt auch beim Hund zu einer der häufigsten Zahnanomalien. Als Ursache der Hypodontie wurden vielfach hereditäre Komponenten als auch eine natürliche Rückbildungstendenz genannt. Ähnlich wie in humanen Studien zeigt sich eine bestimmte Nichtanlage je nach Lokalisation einer möglichen Genmutation. Anhand von vorliegenden Zahndaten von 13.828 Hovawarten konnten 798 hypodonte Tiere als Untersuchungsgruppe zusammengeführt werden. Die Probanden wurden auf bestimmte Prävalenzen betroffener Einzelzähne, Zahngruppen und mögliche Symmetrien von Fehlern untersucht. Durch die Darstellung der familiären Verhältnisse konnte zusätzlich eine Analyse zum Einfluss der möglichen Zahnfehler der Elterntiere auf die Hypodontie der Probandentiere durchgeführt werden. Die deskriptive Statistik zeigte eine erhöhte Betroffenheit der männlichen Tiere (61%) und eine hohe Zahl hypodonter Geschwistertiere (40%). Meist zeigt sich lediglich eine Nichtanlage pro Tier und dies gehäuft im Unterkiefer (82%). Auch beim Hovawart ist vermehrt ein Fehlen von Prämolaren (40%) und Molaren (59,6%) zu beobachten. Beim Fehlen von mindestens zwei Zähnen zeigt sich dies bei 71% als bilaterale Nichtanlage. Übereinstimmende Nichtanlagen einer Familie konnten bei 65% der Vatertiere und bei 50% der Muttertiere nachgewiesen werden. Die schließende Statistik konnte den hereditären Einfluss von hypodonten Tieren auf ihre Nachkommen ebenfalls bestätigen. Das Vorliegen eines hypodonten Elterntieres führte zu einer Erhöhung des Ausmaßes der Hypodontie der Probandentiere. Ein generelles erhöhtes Vorkommen von hypodonten Tieren beim Vorliegen eines hypodonten Elterntieres konnte nicht nachgewiesen werden. Zusammenfassend konnte der hereditäre Einfluss auf die Position der vererbten Nichtanlage, als auch auf das Ausmaß der fehlenden Zahnzahl nachgewiesen werden.

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