Prädiktoren der Krankenhaus- und Einjahres-Mortalität und -Morbidität bei Patienten mit akutem ST-Strecken-Hebungsinfarkt unter besonderer Beachtung der präklinischen und klinischen Organisationsstruktur

Mit Hilfe einer optimalen präklinischen Versorgung können Mortalität, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit im Rahmen eines akuten ST-Streckenhebungsinfarktes (STEMI) nachhaltig verbessert werden. In dieser Arbeit sollte untersucht werden, ob eine verbesserte Organisationsstruktur im Rahmen der STEMI-Behandlung im Universitätsklinikum Jena zu einem verbesserten Outcome (Reinfarkt- und, Reinterventionsrate, Mortalität und linksventrikulären Ejektionsfraktion nach einem Jahr). Über sechs Quartalen (01.07.2010-31.12.2011) wurden STEMI-Patienten am Universitätsklinikum Jena, in die vorliegende Studie eingeschlossen und hinsichtlich der präklinischen und klinischen zeitlichen Versorgung untersucht (Basisgruppe (BG): 1.–3. Quartal: n=91 Patienten, Interventionsgruppe (IG): 4.–6. Quartal: n=107 Patienten). In einer interaktiven Veranstaltung wurden die Patientendaten und analysierten Behandlungszeiten der ersten drei Quartale den an der Patientenbehandlung beteiligten Fachbereichen präsentiert und ein optimierter Behandlungsablauf erstellt. Bei allen Patienten erfolgte ein telefonisches follow up nach einem Jahr. In der Basisgruppe lag die contact-to-balloon-Zeit im Median bei 159±237 min. Durch Steigerung der Anzahl der Direkttransporte vom Notarzt in das Herzkatheterlabor (BG: 15%, IG: 45%, p<0,001), häufigere telefonische Infarktankündigung (BG: 71%, IG: 85%, p=0,02) und Steigerung der Anzahl der Primärtransporte direkt in das Universitätsklinikum Jena (BG: 62%, IG: 71%, p=0,003) konnte in der Interventionsgruppe die contact-to-balloon-Zeit auf 105±163 min im Median gesenkt werden (p<0,001). Durch eine Optimierung der Organisationsstruktur war es möglich, die contact-to-balloon-Zeit deutlich zu senken. Es lag kein statistisch signifikanter Einfluss auf die Krankenhaus- und Einjahres-Mortalität in der Interventionsgruppe vor. Deutliche Trends auf eine Reduktion der Reinfarkt- und Reinterventionsrate nach einem Jahr erkennbar. Größer angelegte Studien mit einer deutlich höheren Fallzahl sind notwendig, um einen statistisch signifikanten Einfluss nachzuweisen.

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