In dieser retrospektiven Studie sollte analysiert werden, wie gut sich ON in verschiedenen GK-MRT-Sequenzen darstellen lassen, welche Faktoren das Auftreten von ON in der GK-MRT beeinflussen und in welcher Lokalisation ON am häufigsten zu finden sind. 105 Kinder und Jugendliche (62 männlich, 43 weiblich) mit onkologischen und hämatologischen Erkrankungen, die mindestens eine GK-MRT im Verlauf ihrer Erkrankung erhielten, wurden eingeschlossen und hinsichtlich einer durchgeführten Stammzelltransplantation (SZT) in zwei Gruppen geteilt (63 ohne SZT: mittleres Alter 11,1 ± 5,6 Jahre; 42 mit SZT: mittleres Alter 10,7 ± 6,5 Jahre). Die GK-MRT-Sequenzen T1-SPACE, T2-HASTE, T2-HASTE-IR oder T1-SPACE-SPAIR mit Kontrastmittel (KM) wurden hinsichtlich der Darstellung von ON mit Hilfe eines Qualitätsscore ausgewertet. Für beide Patientengruppen wurde der Einfluss des Geschlechts und des Alters auf das Auftreten von ON in der GK-MRT analysiert. Bei den Patienten ohne SZT wurde zusätzlich der Einfluss verabreichter Steroide untersucht. Alle ON der vorhandenen GK-MRT wurden zur Beurteilung der häufigsten Lokalisationen erfasst. Bei 26/63 Patienten ohne SZT (41,3 %) und 17/42 Patienten mit SZT (40,5 %) wurde mindestens eine ON in der GK-MRT diagnostiziert. Der Qualitätsscore war in den beiden T1-Sequenzen jeweils den Werten der T2-Wichtungen signifikant überlegen (p<0,001). Ein Alter >10 Jahre sowie das weibliche Geschlecht gingen mit einem höheren Risiko für ein Auftreten von ON in der GK-MRT einher. Patienten ohne SZT, welche Steroide im Rahmen ihrer Chemotherapie erhielten, unterlagen einem 21,6-fach erhöhten Risiko für ein Auftreten von ON in der GK-MRT (p=0,003). In beiden Gruppen wurden ON v.a. in der unteren Extremität verifiziert. GK-MRT-Untersuchungen dienen der Detektion von ON bei pädiatrischen Patienten. Dabei ist vor allem die Darstellung des gesamten Körpers mittels der T1-SPACE-Sequenz hilfreich. Auf die Risikofaktoren Alter > 10 Jahre, weibliches Geschlecht und Steroidmedikation sollte geachtet werden.