Kryoballon- Pulmonalvenenisolation bei paroxysmalem und kurz persistierendem Vorhofflimmern : Langzeitergebnisse und Prädiktoren für ein Rezidiv an einem universitären Zentrum

Hintergrund: Die Pulmonalvenenisolation (PVI) eines symptomatischen Vorhofflimmerns (VHF) mit dem Kryoballon ist ein etabliertes Verfahren. Anhand der aktuellen Studiendaten ist die Erfolgsquote mit ca. 65% vergleichbar mit der Radiofrequenzablation bei einer geringeren Anzahl an notwendigen Energieapplikationen. Zielsetzung: 1) Rezidivrate bei Patienten (Pat) mit paroxysmalem und kurz anhaltendem persistierendem VHF in einem universitären Zentrum. 2.) Ermittlung von Prädiktoren einer erfolgreichen Ablation. Patienten und Methode: 166 Pat. mit symptomatischem VHF (60% paroxysmales VHF) wurden in dieser retrospektiven klinischen Studie untersucht. Es bestanden folgende Begleiterkrankungen: KHK 24 Pat., Z.n. Schlaganfall/TIA 12 Pat., Diabetes 28 Pat., Hypertonie 122 Pat.. Nach Ausschluss intrakardialer Thromben mit einer transösophagealen Echokardiographie erfolgte die Pulmonalvenenisolation mit einem Kryoballon (162 Pat mit einem 28mm, 4 Pt mit einem 23mm Ballon). Während der Kryoablation in den rechten Pulmonalvenen erfolgte eine Phrenicusstimulation um eine Phrenicusparese frühzeitig erkennen zu können. Das Follow-up (FU) erfolgte nach 3, 6 und 12 Monaten. Ergebnisse: 72 Pat. entwickelten ein Rezidiv (43,4%). Die Rezidive erfolgten im Mittel nach 3,4 Monaten (SD=2,98). In der univariaten Analyse zeigte sich, dass die Patienten ohne Rezidiv während der Kryoablation signifikant tiefere Temperaturen in den Pulmonalvenen aufwiesen. Auch die LV-Funktion war ein univariater Prädiktor für eine höhere Erfolgsrate. Mit dem Kryoballon der zweiten Generation zeigte sich ebenfalls eine höhere Erfolgsrate. In der multivariaten Analyse zeigte sich, dass nur die erreichte Temperatur in der rechten unteren Pulmonalvene (RIPV) (OR 0,9 CI 95% 0,8-1, p=0,011) ein Prädiktor für eine erfolgreiche PVI war, während die Vorhofgröße, die linksventrikuläre Wanddicke, eine KHK, DM, Hypertonie, die Behandlung mit einem ACE-Hemmer Durchleuchtungszeit keinen Einfluss auf den Therapieerfolg hatten. Ein weibliches Geschlecht war signifikant mit einer höheren Rezidivquote vergesellschaftet. (OR=6,7 CI 95=1,4-32,3, p=0,015). Bei vier Pat kam es zu einer Phrenicusparese (PNP, 2,4%), wovon 75% nach spätestens sechs Monaten regredient waren. Drei Pat. (1,8%) entwickelten einen hämodynamisch relevanten Perikarderguss der bei allen Patienten erfolgreich punktiert werden konnte und im Verlauf nicht zu Komplikationen führte. Es traten keine periinterventionellen Schlaganfälle auf. Zusammenfassung: Die PVI ist ein sicheres und effektives Therapieverfahren zur Behandlung des VHF. Anhand unserer Daten ist die erreichte Temperatur in der RIPV ein Prädiktor für eine erfolgreiche Pulmonalvenenisolation. Ein weibliches Geschlecht ist ein negativer Prädiktor für ein VH-Flimmerrezidiv nach PVI mit Kryoenergie. Die Komplikationsrate bei dieser Prozedur ist niedrig.

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