Aussagekraft der histopathologischen Beurteilung in der Diagnostik der Osteomyelitis mit dem Histopathologischen Osteomyelitis-Evaluationsscore (HOES) : Vergleich mit mikrobiologischem und klinischem Befund

Diagnostik und Behandlung der Osteomyelitis sind in hohem Maße abgängig von der subjektiven klinischen Einschätzung und vom mikrobiologischen Erregernachweis. Die histopathologische Beurteilung genießt immer noch einen geringen Stellenwert. Es wird die Übereinstimmung der histopathologisch standardisierten Einschätzung nach dem Histopathologischen Osteomyelitis-Evaluationsscore (HOES) mit der klinischen Beurteilung anhand des makroskopischen intraoperativen Befundes und mit den Ergebnissen der mikrobiologischen und Labordiagnostik für 491 Operationen untersucht. C-reaktive Protein und Leukozytenzahl zeigen eine proportional-lineare Verteilung zur Akuität des Entzündungsprozesses (R>0.9; P<0,05). Die Verteilung der Erreger ist charakteristisch für ihren Pathogenitätsgrad. Mikrobiologischer und histopathologischer Befund stimmen für die floride Osteomyelitis zu 76%, für die Osteomyelitis ohne Infektanhalt zu 47% überein, mikrobiologischer und makroskopischer intraoperativen Befund zu 79 bzw. 46%. Die Rate der falsch negativen und falsch positiven mikrobiologischen Befunde liegt bei etwa 20%. Im Vergleich der histopathologischen Einschätzung mit der klinisch-makroskopischen Einschätzung besteht für die HOES-Gruppen ein positiver Vorhersagewert von 53%, eine Sensitivität von 40% und eine Spezifität von 84%, für die klinischen Befundgruppen ein positiver Vorhersagewert von 40%, eine Sensitivität von 53% und eine Spezifität von 77% (rs= 0,581, P<0,001). Die Treffergenauigkeit (accuracy) beträgt im Mittel 72,5%. ...

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