Wir machen kein Theater! : Passagen der Performance Art der 60er Jahre bis heute, mit Hinblick auf Einschreibung, Aufzeichnung und Neubewertung von ephemerer Kunst

Im Spannungsfeld zwischen der Kunst der Aufführung und der Kunst der Aufzeichnung ergeben sich vielfältige mediale Form-Inhaltskategorien, die für die wissenschaftliche Behandlung des Gegenstandes der Performance Art eine weitreichende Bedeutung haben. Deshalb werden in der Untersuchung sowohl die Klassiker der Performance Art der 60er Jahre als auch jüngere Positionen zur Performance Art mit Hinblick auf die Aufzeichnung von ephemeren Künsten und ihrer Repräsentation anhand verschiedenster medialer Konstellationen untersucht. Die groß angelegte Retrospektive zu Marina Abramović im Jahre 2010 belegt ein gesteigertes Interesse am Gegenstand der Performance Art, der sich nicht nur anhand der Kategorie der Aufführung, sondern auch anhand eines medialen Dispositives beschreiben und systematisieren lässt. Mit vier unterschiedlichen Schwerpunkten werden materiellen Funktionen und Gegebenheiten der Performance Art im Verhältnis zum Ablauf des Aufführungsprozesses beschrieben und gedeutet. Ein großes Augenmerk wird auf die diskursiven Funktionen der Medien gelegt, die nicht nur als vereinzelte, sondern als in sich verschachtelte Wissensanordnung einen Gegenstand ephemerer Kunst aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Funktionsmechanismen herausbilden. Nicht umsonst hat Philip Auslander den Prozess der Dokumentation als einen Modus des Kennzeichnens und Herausbildens beschrieben. Die Schwerpunkte der Arbeit bilden folgende materielle Gruppierungen: Das erste Kapitel widmet sich der Sprache, sowohl als Laut und als Schrift. Das zweite Kapitel widmet sich der Fotografie. In einem dritten Kapitel geht es um Bewegtbilder und dem Film. Und im vierten Kapitel wird das Archiv als Arbeits- und Repräsentationsgrundlage für die Performance Art betrachtet.

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