Die Thüringer Gemeinschaftsschule : eine Antwort auf die Herausforderungen von PISA?

Deutschland feierte das 500jährige Reformationsjubiläum. Ob in Berlin, Wittenberg, Eisenach oder Jena, überall wird des Aufbruchs durch Martin Luther und die damit einhergehenden Reformprozesse der Kirche gedacht, die darüber zur Spaltung kam, was letztendlich den 30jährigen Krieg auslöste. Dieser konnte 1648 mit dem Westfälischen Frieden beendet werden und heute haben sich die beiden großen christlichen Kirchen soweit angenähert, dass im ökumenischen Sinne gemeinsame Gottesdienste gefeiert werden. Der „Glaubenskrieg“ der Moderne findet unlängst an einer anderen Front statt. „Ideologen jeglicher Couleur“ führen diesen „mit Inbrunst“ in der „Bildungspolitik“. Neu entfacht wurde diese moderne Form des Kalten Krieges mit dem schlechten Abschneiden deutscher Jugendlicher in der internationalen Bildungsstudie PISA, die im Jahr 2000 durchgeführt wurde. Als Reaktion hierauf setzten regelrechte Schübe von Pilgerfahrten, um im Glaubenskontext zu bleiben, nach Finnland ein, welches in der Lesekompetenz den ersten Platz der Vergleichsstudie erzielt hatte. Darunter war auch „eine Gruppe von CSU-Bildungspolitikern unter Edmund Stoiber“, die mit dem Festhalten am dreigliedrigen deutschen Schulsystem und dem Ausbau der Hauptschule in Bayern offensichtlich andere Schlussfolgerungen aus der Expertise zogen als andere Bundesländer. Der Freistaat Thüringen führte als Konsequenz aus der Bildungskrise die Thüringer Gemeinschaftsschule (TGS) ein, um das gegliederte Schulwesen zu überwinden. Ob das die richtige Antwort auf die Herausforderungen, die sich in Folge von PISA stellen, war, will diese Bachelorarbeit am Institut für Erziehungswissenschaft der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena beantworten.

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