Osteodensitometrische Untersuchung mittels DXA im Langzeitverlauf nach Implantation von zementfreien Hüftendoprothesen

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Untersuchung des Phänomens der Stress-Shieldings an zementfreien Hüftendoprothesen im Langzeitverlauf. Es wurden insgesamt 41 Patienten mit vier verschiedene Prothesentypen mit unterschiedlichen biomechanischen Spezifikationen durchschnittlich 13 Jahre postoperativ mittels DXA untersucht. Die Ergebnisse wurden mit direkt postoperativ angefertigten DXA-Scans derselben Patienten verglichen. Diese wurden zur Auswertung am Femur anhand der von Gruen et al. vorgeschlagenen Zonen unterteilt. Am Acetabulum wurden in Anlehnung an DeLee und Charnley 4 Regionen unterschieden. Es konnte festgestellt werden, dass am Femur auch nach über 10 Jahren Prothesenstandzeit noch eine signifikante Verminderung der Knochendichte in den proximalen ROI 1 und 7 gegenüber den Ausgangswerten gegeben ist. Auch bei den DXA-Scans am Acetabulum wurde eine fortschreitende Entmineralisierung mit signifikanter Verminderung der BMD in allen ROI im Vergleich zum Ausgangswert gefunden. Frauen und ältere Patienten waren tendenziell stärker von der Knochendemineralisation betroffen. Im Vergleich der Prothesentypen untereinander konnte nur für den Vision2000-Schaft eine signifikant stärkere BMD-Reduktion in ROI 6 nachgewiesen werden. Weiterhin zeigte sich eine starke Tendenz zur verminderten Knochenatrophie in der Kalkarregion bei der Mayo-Prothese, einem Kurzschaftmodell. Der Unterschied zu den anderen Schäften war aufgrund der geringen Fallzahl allerdings nicht statistisch signifikant. Auch zwischen den einzelnen Pfannentypen zeigte sich keine statistisch signifikante Differenz. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei den untersuchten Prothesen auch nach über 10 Jahren noch Stress-Shielding zu beobachten war und dass Frauen und ältere Patienten stärker betroffen waren.

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