Untersuchungen zur Kontaktsensibilisierung in der Allgemeinbevölkerung : Häufigkeiten und Unterschiede in zwei deutschen städtischen Regionen, Jena und Heidelberg, und Gegenüberstellung zu Sensibilisierungshäufigkeiten aus IVDK-Daten

Diese Arbeit untersucht die Häufigkeit von Kontaktsensibilisierungen in der Allgemeinbevölkerung im Vergleich zu Klinikpopulationen (Personen, die aufgrund von dermatologischen Problemen in einer Klinik vorstellig wurden) in zwei deutschen Städten, Jena und Heidelberg, und vergleicht deren Sensibilisierungsraten miteinander. Die Basis der Arbeit bilden zwei Datenkollektive: Allgemeinbevölkerung (EDEN-Duftstoff-Studie, 4 092 Probanden) und Klinikpopulation (IVDK, 2 435 Patienten). In beiden Kollektiven wurden anhand von Fragebögen, dermatologische Diagnosen sowie potentielle Allergenexpositionen erhoben. Ferner wurde eine Epikutantestung durchgeführt. In der Allgemeinbevölkerung ließ sich anhand der Fragebogenresultate eine signifikant höhere Prävalenz für ekzematöse Hautveränderungen und Atopie bei Frauen feststellen. Es konnte nachfolgend in beiden Kollektiven gezeigt werden, dass weibliches Geschlecht, trockene Haut und Alter ab 40 Jahren mit einem erhöhten Kontaktekzemrisiko einhergehen. Die Prävalenz für Duftstoffsensibilisierungen in der Allgemeinbevölkerung betrug insgesamt 5,7 %, die Prävalenz für Sensibilisierungen auf die beiden Duftstoffmixe (FM I/FM II) jeweils etwa 3 %. Die häufigsten Einzelkomponenten unter den Duftstoffen waren Eichenmoos (1 %) und HICC (Lyral®) (2,2 %). Wie auch in vielen anderen Publikationen stellte das häufigste sensibilisierungsauslösende Kontaktallergen Nickel (13,9 %) dar. In der Klinikpopulation fand sich eine Prävalenz von 16,4 % für jegliche Duftstoffsensibilisierungen, 7,5 % für FM I- und 5,2 % für FM II-Sensibilisierungen. Regionale Unterschiede waren bei HICC, FM II, Wollwachs und Paraben-Mix ersichtlich, wobei in Jena höhere Raten ermittelt wurden als in Heidelberg. Im Vergleich zwischen Allgemeinbevölkerung und Patienten (Klinikpopulation) zeigten sich aufgrund der Vorselektion in der Patientengruppe meist höhere Sensibilisierungsraten und Fälle von Kontaktekzem als in der Allgemeinbevölkerung

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