Versorgungsaufwand der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung in Abhängigkeit von Patienten- und Erkrankungscharakteristika : retrospektive Auswertung von Patientendaten des ambulanten Palliative-Care-Teams des Universitätsklinikums Jena im Zeitraum vom 01.03.2007-31.12.2009

Der Versorgungsaufwand im Rahmen der SAPV variiert erheblich. Unklar ist, ob es Faktoren gibt, die den Versorgungsaufwand (VA) bestimmen. In der Arbeit wurde das Vorhandensein von Assoziationen von Patienten- und Erkrankungscharakteristika mit dem VA von Patienten des SAPV-Teams des Universitätsklinikums Jena (UKJ) untersucht. Es wurden Patienten des SAPV-Teams des UKJ, die vom 01.03.2007 bis 31.12.2009 in die Betreuung eingeschlossen wurden und deren Betreuung im genannten Zeitraum beendet wurde, retrospektiv betrachtet. Alter, Geschlecht, Hauptdiagnose, Symptome, Sterbeort sowie Daten zum VA wie Betreuungsdauer (BD), Anzahl und Dauer der Hausbesuche (HB) und der Telefonate (T) in der Regelarbeitszeit (RA) und in der Rufbereitschaft (RB) wurden erfasst. 215 Patienten - 109 Männer und 106 Frauen - wurden betreut. Das mediane Alter betrug 71 Jahre, der Anteil der Tumorpatienten 93%. Die häufigsten Symptome, die zu Betreuungsbeginn in mittlerer bis starker Ausprägung vorlagen, waren Schwäche (87%), Hilfsbedürftigkeit bei den Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) (70 %) und Müdigkeit (64 %). 62 % der Patienten verstarben zu Hause bzw. im Pflegeheim. Die mittlere Betreuungsdauer betrug 47 Tage. Während der RA erfolgten pro Patient durchschnittlich drei HB und 12 T. In der RB waren es zwei HB und vier T. Das Vorliegen von Schwäche, Hilfsbedürftigkeit bei ADL oder Verwirrtheit war mit einer signifikant niedrigeren BD assoziiert. Patienten, die im häuslichen Umfeld verstarben, wiesen eine signifikant kürzere BD, aber eine höhere Anzahl an HB bezogen auf die BD auf (Betreuungsintensität in RA und RB) als Patienten, die nicht im häuslichen Umfeld verstarben. Einzelne Patienten- und Erkrankungscharakteristika geben Hinweise auf den zu erwartenden Versorgungsaufwand.

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