Vergleich mittelfristiger klinischer und radiologischer Ergebnisse nach bicondylärem ungekoppeltem Kniegelenkersatz mit den Prothesen Genesis II und Scorpio NRG

Die unzureichende Rekonstruktion der Kniegelenksbiomechanik wird von einigen Autoren als Hauptursache unzufriedener Patienten mit künstlichem Kniegelenksersatz gesehen. Um dieses Problem zu adressieren wurden verschiedene Designs (Single-Radius, Multi-Radius Design) entwickelt. Ein Vertreter des Single Radius Design ist die Scorpio NRG Prothese der Firma Stryker, ein Vertreter des Multi-Radius Designs ist die Genesis II Prothese der Firma Smith& Nephew. Diese beiden Prothesen sind Gegenstand dieser Arbeit. In der vorliegenden retrospektiven Untersuchung wurde ermittelt, ob designspezifische Abweichungen von der Optimalpositionierung der Prothesen, funktionelle Konsequenzen haben. Dazu wurden, zwischen März 2012 und April 2013 am Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH, 27 Patienten mit der Knieendoprothese Genesis II und 22 Patienten mit der Scorpio NRG Prothese klinisch und radiologisch nachuntersucht. Dabei betrug das Follow up in der Scorpio NRG Gruppe im Mittel 50,8 Monate, in der Genesis II Gruppe im Mittel 15,7 Monate. Im Rahmen der klinischen Nachuntersuchung wurden routinemäßig drei Röntgenaufnahmen angefertigt. Eine Ganzbeinaufnahme, eine 90° Flexionsaufnahme des Kniegelenks sowie eine Patella défilé Aufnahme, wobei jeweils verschiedene Parameter bestimmt wurden, welche mit dem Knee Society Score (KSS), dem Hospital for Special Surgery Score (HSS), Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index (WOMAC), der Zufriedenheit sowie der aktuell empfundenen Schmerzen auf eventuelle Korrelation überprüft wurden. In den erhobenen Daten zeigte sich, unabhängig vom Implantatdesign, dass ein vermehrter femoraler Slope, zu signifikant schlechteren klinischen Ergebnissen führte. Diesbezüglich ließ sich die Femurkomponente als ergebnisrelevant identifizieren. Dieser Zusammenhang war beim Scorpio NRG stärker ausgeprägt als beim Genesis II. Demzufolge können diese Unterschiede dem Operateur, bei der offensichtlich designspezifischen optimalen Implantatpositionierung, helfen.

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