Bedeutung der WT1-Genexpression als molekularer Marker residueller Leukämiezellen vor und nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation im Kindesalter

Maligne hämatologische Erkrankungen sind die häufigsten Krebserkrankungen im Kindesalter. Da sie nicht immer mit einer konventionellen Chemotherapie geheilt werden können, stellen Leukämien und myelodysplastische Syndrome auch die häufigste Indikation für eine hämatopoetische Stammzelltransplantation dar. Durch verbesserte Therapiemöglichkeiten assoziierter Komplikationen ist ein Therapieversagen heute meist Rezidiven nach Transplantation geschuldet. Mithilfe molekularer Marker für die minimale Resterkrankung können solche Rezidive jedoch frühzeitig vorhergesagt und therapeutisch beachtet werden. Da nicht immer spezifische Marker wie Fusionsgene verfügbar sind, wurde das bei hämatologischen Erkrankungen ubiquitär überexprimierte Wilms-Tumor-Gen 1 als universeller Marker vorgeschlagen. In der vorliegenden Arbeit wurde ein Kollektiv aus 148 Patienten, die aufgrund einer malignen hämatologischen Erkrankung in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums der Friedrich-Schiller-Universität Jena eine hämatopoetische Stamm-zelltransplantation erhalten haben, auf die Höhe ihrer WT1-Genexpression retrospektiv untersucht. Mithilfe von Blut- und Knochenmarkproben wurde dann der peritransplantäre Einfluss der WT1-Genexpression auf das Auftreten von Rezidiven sowie das Überleben von Kindern mit ALL, AML, CML, JMML und MDS analysiert. Es konnte nachgewiesen werden, dass die WT1-Expression vor der Transplantation eine prognostische Bedeutung hat, wobei hohe Werte mit mehr Rezidiven und einem schlechteren Überleben verbunden waren. Nach Transplantation konnten Rezidive anhand der Höhe der WT1-Expression und speziell durch ansteigende Werte in zwei aufeinanderfolgenden Proben frühzeitig erkannt werden. Durch eine Kombination von WT1- und Chimärismusbestimmung zum MRD-Monitoring ließ sich die Sensitivität noch erhöhen.

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