Einführung und Akzeptanz einer Patientensicherheitscheckliste am Universitätsklinikum Jena

Es werden immer mehr Konzepte zur Patientensicherheit und Fehlervermeidung gefordert und entwickelt. Als ein sehr effektives Mittel stellte sich in verschiedenen Studien eine Checkliste heraus. Im Juli 2011 wurde am Universitätsklinikum Jena eine Patientensicherheitscheckliste für alle chirurgischen Disziplinen eingeführt. Im Rahmen der vorliegenden Promotionsarbeit wurde der Entstehungsprozess und die Einführung dieser Checkliste begleitet und durch Personalumfragen eine Akzeptanzanalyse innerhalb des medizinischen Personals erhoben. Die Einführung der Checkliste traf anfangs auf Skepsis, die durch mehrere Anpassungen zunehmend ausgeräumt werden konnten. Wurden alle Abweichungen von einer vollständig ausgefüllten Checkliste, unabhängig von der Tragweite, zugrunde gelegt, so gab es zu Beginn in einzelnen Kliniken bis zu 100% fehlerhaft ausgefüllte Checklisten. Im Verlauf zeigte sich aber, dass die Listen vollständiger ausgefüllt werden und dass anhand der Checkliste eine Reihe von Beinahe-Fehlern verhindert werden konnte. Im Oktober 2011 und Juni 2012 erfolgte jeweils eine schriftliche Umfrage mit 17 Fragen zur Akzeptanz der Checkliste unter der Ärzteschaft sowie Pflege-, OP- und Funktionsdienst der chirurgischen Kliniken. Trotz Kritik an einigen Punkten der Liste selbst, sowie am Ablauf, akzeptierten in der ersten Umfrage über 76% der Befragten die Patientencheckliste, 60% befürworteten das Beibehalten der Liste. In der zweiten Umfrage zeigte sich eine im Vergleich noch weiter angestiegene Akzeptanz. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Patientensicherheitscheckliste das Potential hat, Fehlerquellen zu detektieren und zu minimieren. Die Checkliste wurde im Verlauf wesentlich besser und vollständiger ausgefüllt und ihre Zustimmung bei den Mitarbeitern stieg. Die weitere Entwicklung und der Umgang mit der Checkliste ist ein Prozess, der Zeit und ein verändertes Bewusstsein für Sicherheitskultur benötigt.