Retrospektiver Vergleich zwischen axillärer, vertikaler infraklavikulärer und lateraler sagittaler infraklavikulärer Blockade des Plexus brachialis in Bezug auf Effektivität und intraoperative Schmerzfreiheit

Um den Plexus brachialis motorisch und sensorisch zu blockieren, haben sich 2 Punktionstechniken international etabliert: die vertikale infraklavikuläre Blockade nach Kilka et al. (VIB) und die axilläre Technik nach de Jong (AxB). 2008 wurde im Helios Klinikum Erfurt ein neuer Zugangsweg zur Blockade des Plexus brachialis eingeführt: die laterale sagittale infraklavikuläre Blockade nach Klaastad et al. (LSIB). Die theoretischen und anatomischen Überlegungen dieser modifizierten Technik hatten überzeugt. Die Vorteile von VIB und AxB konnten bei Minimierung der Nachteile in der LSIB vereint werden. Die etablierten Verfahren, die bis dahin zur Plexus-brachialis-Blockade eingesetzt wurden, fanden bis auf wenige Aus-nahmen im klinischen Alltag keine Anwendung mehr. Anhand von 619 Patienten wurde retrospektiv überprüft, ob die neu eingeführte Technik, bezogen auf den int-raoperativen Opiatverbrauch, zusätzliche Nervenblockaden und auftretende Kom-plikationen, mindestens gleichwertig gegenüber den etablierten Verfahren ist. Wei-terführend wurden alle Fälle zusammengefasst und analysiert inwieweit ein Blo-ckadeerfolg von OP-Gebiet, OP-Dauer, Alter und Geschlecht des Patienten sowie Erfahrung und Geschlecht des punktierenden Anästhesisten abhängig ist. Alle er-fassten Blockaden wurden anhand anatomischer Landmarken identifiziert und mit-tels peripherer Nervenstimulation durchgeführt. Zusammenfassend konnte beim Vergleich der 3 Blockadeverfahren festgestellt werden, dass bei Anwendung der LSIB höhere Blockadeerfolge erzielt werden konnten. Ihre alleinige Anwendung ist somit gerechtfertigt und die Einführung er-brachte retrospektiv betrachtet keine Nachteile. Die Technik der LSIB ist leicht er-lernbar und wegen ihrer Vorteilhaftigkeit aus dem klinischen Alltag des Helios Klini-kum Erfurt nicht mehr wegzudenken!

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