Untersuchungen zu endothelialen Progenitorzellen bei übergewichtigen und normalgewichtigen männlichen Jugendlichen : ein Dreijahresfollow-Up

Adipositas zeigt bei Kindern und Jugendlichen weltweit eine steigende Prävalenz. Eine Konsequenz ist die Entstehung von Herz- und Kreislauferkrankungen. Ihnen liegt meist eine Störung der Endothelfunktion zugrunde. Endotheliale Progenitorzellen (EPC) sind in der Lage diese Art von Endothelschäden zu regenerieren. Möglicherweise stellen sie so einen Marker für subklinische Atherosklerosevorgänge dar. In diesem Kontext war es das Ziel, die EPC im Jugendalter zu evaluieren, Auswirkungen des Übergewichtes im Verlauf zu untersuchen sowie Effekte eines Abnehmprogramms zu beurteilen. Als Ausgangspunkt diente das Untersuchungskollektiv einer Vorstudie von Jung et al. (2009). Mittels durchflusszytometrischer Messungen wurden aus venösem Blut männlicher normal- und übergewichtiger Jugendlicher CD34+ EPC sowie CD34- EPC bestimmt. Weiterhin wurden klassische Risikoparameter kardiovaskulärer Erkrankungen ermittelt und das stattgehabte Abnehmprogramm der übergewichtigen Teilnehmer evaluiert. Im Untersuchungskollektiv hatte das Übergewicht keinen Einfluss auf die Anzahl der EPC. Die Übergewichtigen wiesen aber im Vergleich zu den Normalgewichtigen eine ungünstigere LDL/HDL-Ratio, höhere Werte des CRP und höhere systolische sowie diastolische Blutdruckwerte auf. In der Echokardiografie konnten für die übergewichtigen Probanden erste strukturelle Veränderungen festgestellt werden. Das stationäre Abnehmprogramm verzeichnete kurzzeitige Therapieerfolge, langfristig stabilisierten sich diese nicht. Die Ergebnisse zeigen, dass die übergewichtigen Jugendlichen systemischen Entzündungsprozessen ausgesetzt sind. Übergewicht scheint zudem einen Risikofaktor für die Entstehung der arteriellen Hypertonie und struktureller kardialer Veränderungen darzustellen. Zukünftig sollte frühzeitig interveniert werden, um das Morbiditätsrisiko adipöser Jugendlicher zu senken. Diesbezüglich angeboten wird eine Vielzahl von Therapieprogrammen, die jedoch unbefriedigende Langzeiterfolge aufweisen.

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