Medialer parapatellarer Zugang versus Midvastus Zugang in der Knieendoprothetik : ein Vergleich funktioneller Ergebnisse mit dem Schwerpunkt Ganganalyse

Diese Arbeit vergleicht mittels instrumenteller Ganganalyse das Gangbild nach einer implantierten Knie-TEP in Abhängigkeit zwei verschiedener Operationszugänge. Im Rahmen einer prospektiven einfach verblindeten randomisierten Studie mit insgesamt 74 Probanden wurden die Ergebnisse der operierten Patienten präop sowie nach Verwendung beider Zugänge 5 Wochen und 6 Monate postop untereinander und mit einer Kontrollgruppe (KG) verglichen. Primärer Endpunkt war der Vergleich der Ganganalyse-Parameter. Sekundäre Endpunkte waren der KSS und der WOMAC-Score. Zusätzlich wurden klinische Parameter erfasst. In der MV-Gruppe zeigte sich ein verbessertes Gangbild im Vergleich zur MPP-Gruppe am Anfang der Standphase. Beide Gruppen erreichten nicht das Gangbild der KG. Signifikante Unterschiede bestanden in dem Bewegungsumfang des Kniegelenkes, in dem Umfang der Kniemomente, in der absorbierten und generierten Knieleistung sowie in den Leistungsumfängen am Anfang der Standphase und während des Midstance. Insgesamt konnte davon ausgegangen werden, dass ein Vorteil des verwendeten Midvastus-Zuganges bezüglich des Kniestreckapparates bestand. Die MV-Gruppe war besser in der Lage, die durch die Schwerkraft entstehenden Kräfte und damit verbundene Flexion im Knie am Anfang der Standphase abzufangen. In der MPP-Gruppe führte eine vermehrte Kokontraktion der Muskeln zu verminderten Moment- sowie Leistungsumfängen. Bei den sekundären Endpunkten war der WOMAC-Score des MV-Zugangs signifikant besser als der des MPP-Zugangs. Zusammenfassend wies diese Arbeit durch ganganalytische Untersuchungen einen Vorteil des MV-Zugangs gegenüber dem MPP- Zugang nach. Eine klinische Relevanz zeigte sich in der subjektiven Patienteneinschätzung des WOMAC-Scores. In anderen klinischen Parametern zeigte der MV-Zugang gegenüber dem MPP-Zugang keinen Vorteil. Zukünftig ist daher zu bedenken, dass der MV-Zugang die Wiederherstellung eines normalen Gangzyklus nach einer Knie-TEP unterstützen könnte.

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