Altersabhängige Auswirkungen von Thiopental auf den Energiestoffwechsel des Gehirns in neugeborenen und juvenilen Schweinen

Der Einsatz von Sedativa und Anästhetika ist auch im Neugeborenen- und Kleinkindalter zur Schmerzausschaltung und Verhinderung negativer Auswirkungen auf das Schmerzgedächtnis unverzichtbar. Inzwischen ist klar, dass akute Schmerzen schon von frühgeborenen Kindern implizit wahrgenommen und dadurch das Verhalten und vegetative Regulationen nachhaltig beeinflusst werden. Dabei zeigen Neugeborene deutlich stärkere hormonelle, metabolische und kardiovaskuläre Schmerzreaktionen als ältere Kinder, und unzureichende Schmerzbehandlung ist mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert. Jedoch wurde in den letzten Jahren nachgewiesen, dass schon relativ kurzdauernde Anästhetika/Sedativa-Applikationen im unreifen Gehirn zu verstärkter Neuroapoptose und lang anhaltende Lern- und Verhaltensstörungen führen können. Insbesondere konnte tierexperimentell gezeigt werden, dass schon eine einmalige Applikation verschiedener Anästhetika/Sedativa bei therapeutischen Dosierungen zu verstärkter Neuroapoptose führen kann. Deshalb wird von einer potenziell neurotoxischen Wirkung einer Reihe von Anästhetika/Sedativa einschließlich der Barbiturate gesprochen. Jedoch ist eine neuroprotektive Wirkung von Anästhetika/Sedativa auch im unreifen Gehirn bei krankhaften Zuständen, wie nach hypoxisch-ischämischer Encephalopathie (HIE), insbesondere durch Verhinderung posthypoxischer Krampfaktivität, nachgewiesen worden.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.