Periartikuläre Schultererkrankungen haben in den Industrienationen eine hohe Prävalenz (6,6 – 25%) und führen wegen der Begleitschmerzen und Bewegungseinschränkungen zu einem hohen Leidensdruck. Zu diesen Schultererkrankungen zählen in absteigender Häufigkeit Rupturen der Rotatorenmanschette (RM), Impingementsyndrom, Tendinitis calcarea und vordere Schulterinstabilität. Trotz Verbesserung von Diagnose und operativer Therapie der RM-Ruptur sind Komplikationen im Heilungsverlauf bzw. Re-Rupturen häufig. Als Ursachen der o. a. Schultererkrankungen werden verschiedene extrinsische (z.B. Traumata oder knöcherne Einengungen des Subacromial-Raums) und intrinsische Faktoren (Alterungs- oder Degenerationsprozese) diskutiert, die Pathogenese ist jedoch noch unvollständig geklärt. Die Bursa subacromialis ist bei diesen Erkrankungen entzündlich bzw. degenerativ verändert und könnte durch die lokale Expression von Entzündungsmediatoren sowie verschiedenen Wachstumsfaktoren und Kollagenen pathogenetisch relevant sein und degenerative Veränderungen in den Sehnen der Rotatorenmanschette fördern. Um das entzündliche/degenerative Potential der Bursa subacromialis in den o. g. Erkrankungen zu untersuchen, wurden die resezierten Bursae makroskopisch und histologisch bewertet. Weiterhin wurde die mRNA-Expression bestimmter Entzündungs- (IL-1β und TNF-α) und Wachstumsfaktoren (BMP-2/-7, bFGF und TGF-β) bzw. Matrixmoleküle (Kollagen I,II, III und X sowie Aggrecan) analysiert. Im Fokus stand dabei die chondroide Metaplasie als ein von der Bursa ausgehender pathogenetischer Ansatz periartikulärer Erkrankungen.