Untersuchung der microRNA-Expression in metastasierten Nierenzellkarzinomen in Korrelation zum klinischen Verlauf

Das Nierenzellkarzinom (NZK) ist der dritthäufigste urologische Tumor. Das klarzellige NZK ist mit etwa 75 % der häufigste Subtyp des NZK. NZK machen ungefähr 3 % der Krebssterbefälle aus. Die 5-Jahres-Überlebensrate sinkt bei Metastasierung von 70-90 % auf unter 10 %. Micro Ribonukleinsäuren (miRNAs) sind kleine, nicht kodierende, einzelsträngige RNA Moleküle, welche eine bedeutende Rolle bei der Tumorgenese und der Metastasierung spielen. Das Ziel dieser Arbeit war es, miRNAs zu identifizieren, welche als prognostische Biomarker für die Metastasierung beim klarzelligen NZK geeignet sein könnten. Weiterhin sollten aggressive synchron metastasierte Tumoren von spät- und nicht metastasierten Tumoren differenziert werden. Dafür wurden aus Microarrayuntersuchungen Kandidaten miRNAs ausgewählt, deren Expressionsunterschiede mit der quantitativen Realtime PCR validiert werden sollten. Unterschiede in der miRNA Expression zwischen synchron-, spät- und nicht metastasierten Tumoren konnten gezeigt werden. So sind die miRNAs let-7a, let-7b, let-7c, miR-26a, miR-30b, miR-30c und miR-145 in synchron metastasierten Tumoren niedriger exprimiert als in spät- und nicht metastasierten Tumoren. Zwischen metastasierten und nicht metastasierten Tumoren können die miRNAs miR-26a, miR-30b, miR-30c und miR-145 unterscheiden, da sie in metastasierten Tumoren niedriger exprimiert sind. In Hinblick auf die Prognose der Patienten zeigte sich, dass eine erniedrigte Expression von let-7c mit einem verkürzten progressionsfreien-5-Jahresüberleben korreliert. Eine erniedrigte Expression von let-7a, let-7c, miR-26a, miR-30b und miR-30c korreliert mit einem verkürzten tumorspezifischen-5-Jahresüberleben. Die untersuchten miRNAs können als potentielle Prognosemarker für das metastasierte NZK fungieren und eine individuelle Einschätzung des Metastasierungspotentials am Primärtumor erlauben. Dadurch wird eine frühzeitige gezielte Therapie möglich und die Prognose des Patienten kann verbessert werden.

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