Erfahrungsräume und Lebensgeschichten : Vietnamesen in der DDR und in den neuen Bundesländern

Die vorliegende volkskundliche Dissertation setzt sich detailliert mit den Alltagserfahrungen der Vietnamesen in der DDR und später in den neuen Bundesländern auseinander. Durch Interviews mit Vietnamesen und Deutschen, teilnehmende Beobachtung sowie der Auswertung von vielseitigen Schriftquellen gelang eine komplexe Analyse dieser Migrantengruppe. Interviews, Fachgespräche, ungedruckte Literatur, Vereinsakten sowie Archivdokumente der ehemaligen Birthler-Behörde bilden die Basis für die wissenschaftliche Bestandsaufnahme. Unter Berücksichtigung von kulturellen Besonderheiten der vietnamesischen Gesellschaft werden Lebensumstände vietnamesischer Studenten, Doktoranden, Lehrlinge, Betriebspraktikanten und Vertragsarbeiter in Ostdeutschland seit den 1950er Jahren erklärt. In die Analyse ihres Lebensalltags während der DDR-Zeit und nach dem Berliner Mauerfall im November 1989 fließen wirtschaftspolitische, rechtliche und soziale Aspekte ein. Die in Vietnam geführten Befragungen mit Zurückgekehrten runden das Bild ab. Vorliegende Arbeit soll dazu beitragen, die Struktur, die die Vietnamesen umgab und umgibt, zu analysieren und zu verstehen. Im Mittelpunkt steht hierbei das Individuum der ersten Einwanderergeneration mitsamt seiner kulturellen Prägung. Die meisten gründeten Familien mit vietnamesischen Partnern oder holten ihre Familien nach Deutschland. Eltern und Kinder sind nunmehr hier dem täglichen Spagat zwischen zwei Kulturen, zwischen Fremdfühlen und Angekommen-Sein, ausgesetzt.

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