Redoxverhalten des N-substituierten 2-Pyridylmethylamins und seiner Derivate in Gegenwart von 3d-Metallverbindungen

Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Untersuchung des Redoxverhaltens von „nicht-unschuldigen“ Liganden („redox non-innocent“ ligands) in der Koordinationssphäre von 3d-Metallverbindungen. Dazu wurden geschlossen- und offenschalige Übergangsmetall-verbindungen mit N-(triorganyl)silyl-substituierten 2-Pyridylmethylamiden (PyCH2NHR, Py = 2-Pyridyl) synthetisiert. In Gegenwart verschiedener Organyle und Amide des Man-gans, Eisens, Kobalts und Zinks laufen sowohl Deprotonierungs- als auch Redoxreaktionen am 2-Pyridylmethylamin-Ligandensystem ab. Die Deprotonierung der Aminofunktion führt zum Amidanion (PyCH2NR)-, eine weitere Deprotonierung an der Methylengruppe führt zum Dianion (PyCHNR)2-. Durch eine erste Einelektronen-Oxidation bildet sich das Radikalanion (PyCHNR)•-. Durch Dimerisierung dieses Radikalanions wird eine neue Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindung geknüpft. Das C C-gekuppelte Ligandensystem (Py(NR)HC-CH(NR)Py)2- ist somit über eine oxidative C C-Kupplung erhältlich. Ein wei-terer Einelektronen-Oxidationsschritt des Radikalianions (PyCHNR)•- resultiert im neutra-len 2-Pyridylmethylidenamin-Liganden (PyCH=NR). Der dreizähnige Ligand Bis(2-pyridylmethyl)amin ((PyCH2)2NH) erweist sich in Gegen-wart von deprotonierenden 3d-Metallverbindungen ebenfalls als „redox non-innocent“. Unter Deprotonierung der Aminogruppe ist der anionische Ligand ((PyCH2)2N)- erhältlich. Eine weitere Deprotonierung an der Methyleneinheit und die zweifachen Oxidation des Ligandensystems führt zum 2-Azaallylanion (Py-CH=N-CH-Py)-. Den Abschluss der Arbeit bildet die Untersuchung des Koordinationsverhaltens des relativ oxidationsstabilen Liganden 8 Amidochinolin in Verbindungen der späten 3d-Metalle. Unter Deprotonierung des 8 Aminochinolins bildet sich ebenfalls der Amid-Ligand. In Gegenwart von Eisen(II)-Ionen formiert sich das sechskernige Koordinationsoligomer He-xakis[bis(8-amidochinolin)eisen(II)], das als „Rad“ aus sechs kantenverknüpften Oktaedern beschrieben werden kann.

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