Developing Intercultural Awareness and Sensitivity through Digital Game Play : Three Case Studies with the Simulation RealLives 2010 in Australian, American, and Swiss Middle Schools

This thesis investigates the potential of the digital simulation RealLives for the promotion of intercultural awareness and sensitivity in 12- to 13-year-old middle school students. It comprises three case studies conducted in International Baccalaureate Schools in Australia, Switzerland, and the USA, where teachers used RealLives with groups of seventh-grade students in different ways. Using an interpretivist approach, each case study consisted of observations, in-depth interviews with students and teachers, and questionnaire surveys to examine the use of RealLives by students and teachers in different school contexts and investigate the potential of the simulation for the development of intercultural awareness and sensitivity amongst young adolescents within classroom settings. As the findings of the three case studies show, RealLives was perceived largely positively by students and teachers in all three contexts. However, the teachers struggled to thoroughly integrate the simulation into their teaching, mainly due to limited time and resources, dense curricula, and technical difficulties. Although each teacher employed the medium in different ways, similar patterns and strategies of use and similar social dynamics emerged among students in all three case studies. Students used the simulation RealLives in potentially unique personally meaningful ways. Their use of and interaction with the simulation as well as its potential to promote intercultural awareness and sensitivity were determined by a range of intraindividual and interindividual factors, first and foremost by knowledge and experience, identity, and social learning. The findings provide evidence that using RealLives in school contexts can promote the development of intercultural awareness and sensitivity in a variety of ways. It can increase intercultural awareness in student players — even in students who are already more interculturally competent or focus on game play rather than learning. Moreover, it can advance the development of intercultural sensitivity by creating/reinforcing curiosity in cultural issues, encouraging openness and flexibility through confrontation with new information and unfamiliar situations, and providing a wealth of opportunities for identification with characters and role playing, which can promote empathy and more ethnorelative worldviews. Overall, the study shows that using a digital game or simulation like RealLives can be a valuable educational strategy to promote intercultural awareness and sensitivity and one that adolescents would enjoy, particularly when it is thoroughly integrated into teaching, accompanied by complementary activities, such as discussions and debriefings, and guided by a knowledgeable teacher.

Diese Dissertation untersucht das Potential der Computersimulation RealLives, interkulturelles Bewusstsein und interkulturelle Sensibilität bei 12- und 13jährigen Schülern zu fördern. Die Arbeit umfasst drei Fallstudien in International Baccalaureate Schulen in Australien, der Schweiz und den USA, in denen Lehrer die Simulation RealLives auf unterschiedliche Art und Weise mit Gruppen von Siebtklässlern einsetzten. Dem interpretativen Ansatz folgend, kombinierte jede Fallstudie teilnehmende Beobachtungen, Leitfadeninterviews mit Schülern und Lehrern sowie Fragebogenbefragungen. Diese dienten dazu, die Einschätzungen der Simulation durch die Schüler sowie die Nutzung der Simulation durch Schüler und Lehrer in unterschiedlichen Schulkontexten zu erforschen und das Potential der Simulation für die Förderung interkulturellen Bewusstseins und interkultureller Sensibilität bei Jugendlichen in diversen Kontexten zu ergründen. Wie die Ergebnisse der drei Fallstudien zeigen, wurde RealLives von den Schülern und Lehrern in den drei unterschiedlichen Schulkontexten weitgehend positiv aufgenommen. Allerdings fiel es den Lehrern schwer, die Simulation vollständig in ihren Unterricht zu integrieren, was hauptsächlich an zu wenig Zeit und Ressourcen, dichten Lehrplänen und technischen Schwierigkeiten lag. Obwohl alle Lehrer das Medium unterschiedlich einsetzten, traten in den drei Kontexten ähnliche Nutzungsmuster und -strategien und ähnliche soziale Dynamiken unter den Schülern auf. Alle Schüler nutzten die Simulation RealLives auf potenziell einzigartige persönlich bedeutsame Art und Weise. Die Einschätzungen der Schüler, ihre Interaktion mit und Nutzung der Simulation sowie deren Potential, interkulturelles Bewusstsein und interkulturelle Sensibilität zu fördern, wurden von einer Reihe intra- und interindividueller Faktoren beeinflusst, insbesondere von bereits vorhandenem Wissen und Erfahrungen, Identität und sozialem Lernen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Nutzung von RealLives in Schulkontexten die Entwicklung interkulturellen Bewusstseins und interkultureller Sensibilität auf verschiedene Weise fördern kann: Sie kann interkulturelles Bewusstsein stärken — selbst bei Schülern, die bereits interkulturell kompetenter sind oder sich mehr auf das Computerspielen als auf das Lernen konzentrieren. Zudem kann die Nutzung der Simulation die Entwicklung interkultureller Sensibilität unterstützen, indem sie Interesse an kulturellen Themen hervorruft beziehungsweise verstärkt, durch Konfrontation mit neuen Informationen und unbekannten Situationen Offenheit und Flexibilität fördert und verschiedene Möglichkeiten zur Identifikation mit Spielfiguren und zu Rollenspielen bietet, die wiederum die Entwicklung von Empathie und eine weniger ethnozentrische Weltsicht begünstigen können. Alles in allem zeigt die vorliegende Studie, dass die Nutzung eines Computerspiels oder einer Computersimulation wie RealLives eine geeignete Methode sein kann, um interkulturelles Bewusstsein und interkulturelle Sensibilität zu fördern, und noch dazu eine, die Jugendlichen Freude macht. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Nutzung des Mediums sorgfältig in den Unterricht integriert ist und von ergänzenden Aktivitäten, wie beispielsweise Diskussionen und Nachbesprechungen, sowie einem erfahrenen Lehrer begleitet wird.

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