- Einleitung: In der heutigen Hochleistungsmedizin besteht ein hoher Bedarf an Blutprodukten, welcher nur durch ein konstant hohes Spendeaufkommen gedeckt werden kann. Hierbei spielen Dauerspende eine tragende Rolle. Seit der Einführung der Thrombozytenapheresespende besteht eine divergent geführte Kontroverse zu den Folgen einer Langzeitspende für den Spender.
- Methodik: Im Zeitraum September bis Dezember 2009 konnten in diese Arbeit 183 Probanden am Blutspendezentrum der Universität Jena eingeschlossen werden. Mittels der Durchflusszytometrie wurde die Konzentration thrombozytärer und endothelialer Stammzellen im peripheren Blut der Blutspender untersucht. Als Studienpopulation dienten Langzeitthrombozytenspender, welche mit Vollbluterstspendern verglichen wurden. Ein weiterer Teil dieser Arbeit ist eine longitudinale Subgruppenanalyse der Langzeitthrombozytenspender zur Zellzahlveränderung korpuskulärer Blutbestandteile im Verlauf einer Spenderkarriere.
- Ergebnis: Im Rahmen dieser Arbeit konnte eine signifikant erhöhte Anzahl an thrombozytären und endothelialen Stammzellen im Blut von Thrombozytendauerspendern nachgewiesen werden. Weiterhin wurde eine siginfikante, aber klinisch irrelevante Reduktion der korpuskulären Blutbestandteile gezeigt.
- Schlussfolgerung: Die Thrombozytenapheresespende ist nach aktuellem Wissen für die Spender harmlos. Sie führt langfristig zu einer Konzentrationserhöhung thrombozytärer beziehungsweise hämatopoetischer sowie endothelialer Stammzellen im peripheren Blut der Spender. Die Folgen sind unbekannt. Anhand der Studienlage zur Assoziation einer verminderten Konzentration endothelialer Stammzellen mit dem Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen kann ein protektiver Effekt durch die Dauerspende vermutet werden. Weitere Langzeitdaten zur Unterstützung dieser These sind notwendig.