Etablierung einer einseitigen Plazenta-Perfusionsmethode zur Untersuchung des Adhäsions- und Invasionsverhaltens zweier T-Zell-Leukämiezellinien

  • Hintergrund: Im Rahmen dieser Arbeit wurde das Adhäsions- und Invasionsverhalten zweier T-Zell-Leukämie-Zelllinien innerhalb einer menschlichen Plazenta untersucht.
  • Methoden: Im Mittelpunkt steht die Etablierung eines neuartigen Perfusionsmodells auf einer schiefen Ebene. Sie besteht aus einem abfallenden Kunststoffrahmen, in den die Plazenta eingespannt und einseitig perfundiert wird. Hierfür wurden zuvor die beiden Zelllinien (CCRF-CEM und JURKAT) mit Fluoreszenzfarbstoffen (CellTracker green und CellTracker orange der Firma Invitrogen) angefärbt. Anschließend wurden sie in Perfusionslösung überführt in die maternale Seite der Plazenta perfundiert. Eine Pumpe gewährleistete eine kontinuierliche und gleichmäßige Flussrate des Perfusats. Der Versuchsaufbau bedient sich des Prinzips der einseitigen Perfusion im geschlossenen System. Insgesamt wurden 5 Perfusionen mit jeweils leicht abgeänderten Parametern und jeweiligem Wechsel der Farbstoffe zwischen den beiden Zelllinien durchgeführt. Nach erfolgter Perfusion wurden Gefrier- und Paraffinschnitte von den Geweben angefertigt und anhand von Fluoreszenzaufnahmen analysiert. Die Untersuchungen wurden rein deskriptiv ausgewertet und sollen als Vorarbeiten zur Methodenetablierung für größere, auch statistisch auswertbare Untersuchungen dienen.
  • Ergebnisse: Die hier beschriebene Methode der Perfusion auf einer schiefen Ebene konnte etabliert werden. Die umfangreiche Auswertung der Gefrier- und Paraffinschnitte ergab das Vorhandensein von perfundierten markierten Zellen sowohl an als auch in kindlichen Plazentastrukturen. Anhand dieser Beobachtungen entwickelte sich eine Vorstellung der (vermutlichen) transmigratorischen lymphozytären Prozesse: . Intervillöse Phase, in der die Zelle frei im intervillösen Raum zirkuliert, . Adhäsions- und Anpassungsphase, in der sie durch Adhäsionsmoleküle einen Kontakt mit dem Synzytiotrophoblasten herstellt und sich morphologisch an ihn lagert, . Infiltrationsphase, in der die Zelle in den Villus migriert, . Phase der vollendeten Transmigration, in der sich der Lymphozyt bereits im fetalen Endothel befindet.
  • Schlussfolgerungen: Am Ende dieser noch langen Versuchsreihe steht die Hoffnung, Beiträge zur Entwicklung neuer Behandlungsstrategien schwangerer Krebspatientinnen zu erbringen, um das Risiko der Übertragung der Krankheit von der Schwangeren auf ihr Ungeborenes zu reduzieren.

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