Interphase-FISH-Untersuchung des klarzelligen Nierenzellkarzinoms zur Validierung der prognostischen Wertigkeit der Region 20q12

Der Krankheitsverlauf beim klarzelligen Nierenzellkarzinom ist hoch variabel und trotz der Etablierung integrierter Prognosemodelle in den vergangenen Jahren konnte keine zufriedenstellende individuelle Beurteilung der Prognose erreicht werden. Genetische Veränderungen könnten als potientielle molekulare Marker eine genauere Vorhersage des Krankheitsverlaufs ermöglichen. Ziel dieser Arbeit war es, die prognostische Wertigkeit der chromosomalen Region 20q12 beim klarzelligen Nierenzellkarzinom durch Anwendung der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) zu validieren. Die FISH wurde dazu an isolierten Zellkernen aus Gewebeproben von 58 primären klarzelligen Nierenzellkarzinomen durchgeführt. Ein Zugewinn der Region 20q12 war signifikant mit der Metastasierung (Exakter Test nach Fisher, p=0,001), dem tumorbedingten Tod (Exakter Test nach Fisher, p=0,022) und der T-Kategorie (Chi-Quadrat nach Pearson, p=0,035) assoziiert. Die Analyse des Überlebens ergab ein signifikant schlechteres Outcome für Patienten, deren Tumor einen Zugewinn aufwies (Log-Rank-Test, p=0,001). Die 5-Jahres-Überlebensrate betrug in der Gruppe der Patienten mit Zugewinn 50 %, bei den Patienten ohne Zugewinn dagegen 80 %. Das Risiko zur Entwicklung von Metastasen bei primär nicht metastasierten Tumoren war bei einem Zugewinn von 20q12 erhöht (Log-Rank-Test, p=0,001). Die Ergebnisse konnten auch in der Gruppe der organbegrenzten Tumoren (bis einschließlich T) bestätigt werden. Die in dieser Arbeit vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass anhand von genetischen Veränderungen des Primärtumors eine Aussage über die Prognose des klarzelligen Nierenzellkarzinoms getroffen werden kann. Es erscheint möglich, in Kombination mit anderen spezifischen chromosomalen Aberrationen ein FISH-Sondenset zu entwickeln, welches in der Routinediagnostik eingesetzt werden kann.

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