Chronomodulierte Chemotherapie mit Irinotecan, 5-Fluorouracil und Folinsäure bei Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom : Untersuchungen zur Pharmakokinetik, Pharmakodynamik und zu pharmakokinetisch-pharmakodynamischen Zusammenhängen

Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf Daten einer Chemotherapie per chronomodulierter Infusion mit Irinotecan, 5-FU und Folinsäure, die 29 Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom in der Klinik für Innere Medizin des Universitätsklinikums Jena erhielten. Ziel dieser Arbeit war es, das chronomodulierte Therapieschema hinsichtlich auftretender Nebenwirkungen, Pharmakokinetik und möglicher Assoziationen zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von CPT-11, SN-38 und SN-38 G zu untersuchen. Im Ergebnis waren die unter diesem chronomoduliertem Chemotherapieschema aufgetretenen nichthämatologischen und hämatologischen Toxizitäten gering bis mäßig ausgeprägt. Die häufigsten Nebenwirkungen waren die Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, Diarrhoe, Übelkeit und Leukopenie. Verglichen mit Literaturdaten bezüglich nicht chronomodulierter Schemata, waren die Nebenwirkungen dieser chronomodulierten Chemotherapie von geringerer Ausprägung. Die pharmakokinetischen Daten in dieser Untersuchung unterschieden sich nicht wesentlich von der Pharmakokinetik in den Studien, in denen äquivalente Dosen von Irinotecan nicht chronomoduliert verabreicht wurden. Im Rahmen der Untersuchungen konnten für mehrere Toxizitäten Assoziationen zu den pharmakokinetischen Daten gezeigt werden. Besonders deutlich waren diese zwischen systemischer CPT-11-Exposition und gastrointestinaler Toxizität. Zusammenfassend ist in diesem Fall die chronomodulierte Irinotecangabe während der zweiten Nachthälfte als verträglicher zu betrachten als die Gabe in nicht chronomodulierten Vergleichsschemata. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit weisen darauf hin, dass über die abgeleiteten pharmakokinetischen Parameter von Irinotecan und dessen Metaboliten SN-38 und SN-38 G Vorhersagen über das Auftreten von Nebenwirkungen der Chemotherapie mit Irinotecan, 5-FU und Folinsäure, vor allem von Übelkeit, Diarrhoe und Leukopenie, möglich wären.

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