Ein Nobelpreis für Hubbles Erben: Leben wir in einem beschleunigt expandierenden Universum?

Die Messung extragalaktischer Entfernungen ist eine Grundaufgabe der modernen Astronomie. Von ihrer Genauigkeit hängt ab, wie realistisch unsere Vorstellungen über das Alter, die Geometrie und die Zukunft des Universums sind. In fernen Galaxien aufleuchtende Supernovae vom Typ Ia stellen eine Stufe der „kosmischen Entfernungsleiter“ dar, denn ihre beobachtete Maximalhelligkeit ist ein Maß für ihre Entfernung. Mit Hilfe dieser „Standardkerzen“ kann nicht nur der heutige Wert des Hubble-Parameters bestimmt werden. Die Beobachtung von Supernovae mit großen Rotverschiebungen, denen Lichtlaufzeiten von rund der Hälfte des Weltalters entsprechen, gibt auch Hinweise auf die Änderung der Expansionsrate des Universums in kosmologisch bedeutenden Zeiträumen. Danach expandiert gegenwärtig das Universum beschleunigt. Für diese Entdeckung wurde 2011 der Physik- Nobelpreis an S. Perlmutter sowie B. Schmidt und A. Riess vergeben. Gleichwohl werden neue Fragen aufgeworfen. So wissen wir noch nicht, welche Art von Materie jene „Dunkle Energie“ ist, aus der das Universum zum größten Teil bestehen soll.

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