Computer-Supported Research : Konzeptpapier zum CoSRe-Projekt

Die Wissenschaften befinden sich am Beginn zu einem neuen Zeitalter: neue Messverfahren erzeugen riesige Mengen experimenteller Daten, Computer gestatten die Exploration dieser Daten, immer größere und komplexere Modelle erlauben präzise Vorhersagen, das Internet führt zu einer weltweiten Kollaboration, der Innovationszyklus wird immer schneller. Jim Gray bezeichnet dies als „vierten wissenschaftlichen Paradigma“ Diese Datengetriebenheit stellt die Wissenschaften aber auch vor neue Herausforderungen. Zwar werden immer mehr Routineaufgaben von Computern übernommen. Für die Bewältigung der Informationsflut ist aber eine Computer-Unterstützung des gesamten wissenschaftlichen Zyklus notwendig: von der experimentellen Datenerhebung über die Datenanalyse und anschließende Modellbildung bis hin zur Simulation und einer Modellrevision auf Grund der Simulationsergebnisse. Wissenschaftliches Arbeiten, das von einer solchen Art der Computer-Unterstützung getragen wird, bezeichnen wir als Computer-Supported Research. Zwei Beobachtungen sind für die Unterstützung des gesamten wissenschaftlichen Zyklus sehr hilfreich: Zum einen ist es für die Verarbeitung von Daten unwichtig, ob sie aus Experimenten in der realen Welt oder aus Simulationen stammen. Zum anderen werden Modelle selbst heute mehr und mehr als First-Class-Objekte, d.h. als Daten behandelt: sie werden zwischen Programmen ausgetauscht, in Datenbanken gespeichert, über das Internet verschickt und durch Programme manipuliert.

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