The pitfalls of diversity activation for tolerance within superordinate groups

In vielen Kampagnen, die darauf abzielen gegenseitige Wertschätzung von mehreren Gruppen innerhalb einer übergeordneten Gruppe zu erhöhen, spielt die Aktivierung sozialer Vielfalt eine große Rolle. Bisherige sozialpsychologische Intergruppenforschung zeigt, dass die Betonung von Vielfalt innerhalb einer Gruppe vorteilhaft für Subgruppenbeziehungen sein kann (z.B. in multikulturellen Nationen; Richeson & Nussbaum, 2004). Vor allem soziologische Analysen zeigen jedoch, dass gerade Multikulturalismus ein „zweischneidiges Schwert“ bzgl. Toleranz gegenüber anderen Gruppen sein kann. Während beispielsweise gebürtige Niederländer die kulturelle Vielfalt in ihrer multikulturellen Nation einerseits als Bereicherung ansehen, folge andererseits auch ein Mangel an klaren Normen und Einheitlichkeit (Verkuyten, 2004). Dies könnte wiederum ein Nährboden für Intoleranz sein. Wann fördert und wann verhindert die Aktivierung von Vielfalt Toleranz? Vor dem theoretischen Hintergrund des Eigengruppenprojektionsmodells (Mummendey & Wenzel, 1999) untersucht die Dissertation Bedingungen, wann Vielfaltsaktivierung innerhalb übergeordneter Gruppen zu Toleranz führen kann. Es wird angenommen, dass die Vielfaltsaktivierung mit zentralen Subgruppenexemplaren (z.B. Deutsche, Italiener für Europäer) einen positiveren Einfluss auf Toleranz hat als die Aktivierung von peripheren Exemplaren (z.B. Litauer, Zyprioten). In zwei Experimentreihen wird untersucht, ob die Auswirkungen von Vielfaltsaktivierung von der Art der salienten Subgruppenexemplare abhängen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass wenn Vielfalt einer übergeordneten Gruppe mit peripheren (versus zentralen) Subgruppen aktiviert wird, Mehrheitsmitglieder weniger tolerant gegenüber Vielfalt und (peripheren) Subruppen reagieren. Die vorliegende Dissertation untersucht (a) das Bedürfnis nach kognitiver Struktur (Experimente 1-3) sowie (b) eine erhöhte Betonung traditioneller Gruppenkonventionen (Experimente 4-6) als zugrundeliegende Ursachen.

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