In-vitro-Studie zur antibakteriellen Wirkung von Kiefernkernholz-Extrakt auf orale Mundspezies

In dieser In-vitro-Studie wurde ein Kiefernkernholzextrakt – KKH- (Wilms®) untersucht. Das aus dem Kernholz der Kiefer extrahierte Substrat wurde in Bezug auf seine antibakteriellen Eigenschaften gegenüber 28 kariogenen und parodontalpathogenen Mikroorganismen getestet. Es wurden zeit- und konzentrationsabhängige Untersuchungen durchgeführt, in denen das Verhalten von Einzelkeimen gegenüber KKH-Extrakten geprüft wurde. Jede mikrobielle Spezies wurde dazu für 10, 30 und 60 Minuten vier unterschiedlichen KKH-Extrakt Konzentrationen (0,05-, 0,1-, 0,5-, 1-fach) ausgesetzt. Weiterhin wurde die minimale Hemmstoffkonzentration bestimmt. Ebenfalls sollte der Frage nachgegangen werden, inwiefern sich Etablierung bzw. Reifung von Biofilmen beeinflussen lassen. Auf handelsüblichen Objektgläsern wurden dafür Biofilme aus aeroben und anaeroben Spezies entwickelt. Vor und nach der Formation der Biofilme wurden die Glasträger fünf Minuten dem KKH-Extrakt ausgesetzt. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten; dass KKH-Extrakte antibakteriell wirken. Das Ausmaß der Keimreduktion ist abhängig von der Zeit und der Spezies. Eine Wirksamkeit von bereits geringen Konzentrationen besteht gegenüber anaeroben parodontopathogenen Spezies (Porphyromonas gingivalis). Hingegen erweisen sich sogenannte „Superinfektionserregern“ (Candida albicans u. Enterococcus faecalis) als resistent gegenüber KKH-Extrakten. Eine keimmindernde Wirkung auf bereits vorhandene Biofilme ist nicht vorhanden, jedoch erscheint die Biofilmbildung auf mit KKH-Extrakt benetzten Oberflächen vermindert. Schlussfolgernd können KKH-Extrakte in Mundspüllösungen, Zahnpasten etc. insbesondere die antiinfektiöse Parodontitistherapie unterstützen. Die Anwendung von KKH-Extrakten sollte Gegenstand klinischer Studien sein.

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