Gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren am Universitätsklinimum Jena 1995-2007

Gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren (GEP-NET) sind eine heterogene Gruppe seltener, zum Teil hormonsezernierender Tumoren, deren Inzidenz in den letzten Jahren zuzunehmen scheint. Sie beträgt ein bis fünf Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner und Jahr. Diese Arbeit beschreibt 141 Patienten, die mit histologisch gesicherten GEP-NET zwischen dem 01.01.1995 und 31.12.2007 in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie des Uniklinikums Jena ambulant oder stationär in Behandlung waren. Alle Patienten wurden bis zum 31.12.2009 hinsichtlich ihres Überlebens nachbeobachtet. Die Tumoren wurden auf verschiedene diagnostische und therapeu¬tische Kriterien wie Funktionalität, Größe, Multiplizität und Resektionsstatus (R0-Resektion) hin untersucht. Sie wurden in prognostische Scoring-Systeme (ECOG, Charlson Comorbidity Score) eingeteilt sowie nach Tumorausbreitung, WHO-Klassifikation, ENETS-TNM-Klassifikation und ENETS-Grading eingruppiert. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 65 Monate. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate für das Gesamtkollektiv (n = 141) betrug 66%, die 10-Jahres-Überlebensrate 43%. Therapeutisch war die kurativ-intendierte chirurgische R0-Resektion die einzige Option, das Überleben der Patienten signifikant zu verlängern. Statistisch signifikanten Einfluss auf das Überleben im Gesamtkollektiv hatten die R0-Resektion, die Tumorausbreitung (SEERS), die Stadien der WHO-Klassifikation, das Grading nach ENETS, die ENETS Stadien, der ECOG-Score, die Stufen des ENETS TNM T-Score, Regionalmetastasierung, Fernmetastasierung, ein Tumordurchmesser ≥ 2 cm, die Infiltration der Muscularis propria, der Charlson-Comorbidity-Score, die funktionelle Aktivität der Tumoren, das Alter (älter 60 Jahre) und das Geschlecht. Bei 74% der in Jena am Primärtumor resezierten Patien¬ten war nach Operation ein R0-Status erreicht worden. Aufgrund dieser Arbeit konnten aus Jena 107 Patienten retrospektiv in das Deutsche NET-Register eingebracht werden.

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