Einfluss der Kausimulation auf die Bruckfestigkeit und Randqualität vollkeramischer Kronen auf Titan- und Glasfaserstiften

In dieser In- vitro- Studie wurden in Abhängigkeit von der Kausimulation das Randspaltverhalten und die Frakturresistenz von oberen mittleren Frontzähnen, die mit zwei verschiedenen Stiftsystemen stabilisiert wurden, untersucht. Es wurden 40 menschliche, obere mittlere Schneidezähne dekapitiert, endodontisch aufbereitet, mit einer lateral kondensierten Wurzelkanalfüllung verschlossen und mit Glasfaser- (ER Dentin Post) bzw. Titanstiften (ER- Stabilisierungsstift) versorgt. Mit der Präparation wurden eine 1 mm breite Hohlkehle und eine 2 mm hohe Dentinmanschette angelegt. Die Komposit-Aufbauten wurden direkt appliziert und die Vollkeramikkronen adhäsiv eingesetzt. 10 Zähne mit Glasfaserstiften und 10 Zähne mit Titanstiften wurden der linearen Belastung in einer Universalprüfmaschine ausgesetzt. 10 Zähne mit Glasfaserstiften und 10 Zähne mit Titanstiften wurden zunächst mit Hilfe der Replikatechnik dubliert und der Randspalt im Elektronenmikroskop vermessen. Dann wurden sie einer computergestützten Kausimulation ausgesetzt. Die gealterten Zähne wurden erneut dubliert, die Randspalten vermessen und die Zähne der linearen Belastung bis zum Bruch ausgesetzt. Für die statistische Auswertung wurden der t-Test und der Wilcoxon- Mann- Whitney-Test eingesetzt. Die Glasfaserstiftgruppe wies eine signifikante Verringerung der Druckfestigkeit nach der künstlichen Alterung auf [p< 0.001]. Für die Werte der Frakturresistenz vor Kausimulation konnte zwischen beiden Gruppen kein statistisch signifikanter Unterschied gezeigt werden [p= 0.17]. Für die Titanstiftgruppe wurde nach Kausimulation ebenfalls kein signifikanter Unterschied für die Variable Druckfestigkeit Fmax [N] ermittelt [p= 0.3]. Es wurde für die Glasfaserstiftgruppe in Abhängigkeit von der Kausimulation eine signifikante Veränderung der Randspaltbreite ermittelt. Der Randspalt der Glasfaserstifte verbreiterte sich im Mittel um 20,3 µm [p< 0.001]. Der Randspalt der Titanstifte verbreiterte sich nicht signifikant um 7,1 µm im Mittel [p= 0.195]. Die Analyse ergab für die palatinale Fläche der Glasfaserstiftgruppe eine signifikante Verbreiterung des Randspalts [p= 0.06]. Für die übrigen Flächen der Glasfaserstiftgruppe und für alle Flächen der Titanstiftgruppe wurde kein statistisch signifikanter Unterschied für die Randspaltbreite ermittelt. Nach einer simulierten 5- jährigen Tragedauer sind Zähne mit Glasfaserstiftversorgungen bruchgefährdeter als Zähne, die durch Titanstifte stabilisiert wurden. Es vermindert sich die Biegebruchfestigkeit der mit Glasfaserstiften versorgten Zähne auf die Hälfte des Ausgangswertes. Zähne, die mit Titanstiften versorgt wurden, sind nicht so anfällig für Ermüdungsprozesse. Bei Frontzahnkronen auf Glasfaserstiften ist mit einem größeren, insbesondere palatinalen Randspalt zu rechnen als bei Kronen auf Titanstiften.

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