Reorganisation der kardialen extrazellulären Matrix und Reexpression fetaler Molekülvarianten von Fibronektin und Tenascin-C bei kardiovaskulären Erkrankungen

Kardiovaskuläre Erkrankungen gehen mit einer Reorganisation der kardialen extrazellulären Matrix (ECM) einher. Ziel der Arbeit war eine vergleichende Analyse des histologischen Schädigungsgrades, der ECM-Reorganisation sowie der Reexpression von ED-A+ Fibronektin und A1+ Tenascin-C in Proben des rechten Vorhofohrs sowie des linksventrikulären Septums von Patienten mit Aortenklappenstenose oder Aortenklappenstenose in Kombination mit koronarer Herzerkrankung. Gewebe aus rechtem Vorhofohr sowie linksventrikulärem Septum von 30 Patienten wurden in Hinblick auf interstitielle Fibrose und Kardiomyozytenschaden untersucht. Es erfolgten Genexpressions-Analysen von 84 ECM-Molekülen. Zuletzt wurde die Reexpression von ED-A+ Fibronektin (ED-A+ Fn) und A1+Tenascin-C (A1+ Tn-C) auf mRNA- und auf Proteinebene untersucht. Die Analyse der Proteindepositionen der beiden Moleküle erfolgte mittels humaner rekombinanter small immunoprotein (SIP)-Format- Antikörper. Die vergleichende Analyse des histologischen Schädigungsgrades von rechtem Vorhofohr und linksventrikulären Septum zeigte eine signifikante positive Korrelation. Für 24 ECM-Gene konnte im Vergleich zu histologisch gesunden Proben eine relevante Hoch- oder Herunterregulation nachgewiesen werden. Unter Verwendung der SIP-Antikörper konnte für ED-A+ Fn eine signifikante positive Korrelation der Proteindeposition in rechtem Vorhofohr und linkem Ventrikel demonstriert werden. Das myokardiale Gewebe-Remodelling ist ein das gesamte Organ einbeziehender Prozess, als histologische Veränderungen und ECM-Umbauprozesse nicht nur Regionen betreffen, welche einer Druckbelastung oder Ischämie ausgesetzt sind. Die vergleichende Analyse von rechtem Vorhofohr und linkem Ventrikel zeigte gleichsinnige Veränderungen des histologischen Schädigungsgrades und des ECM-Remodelling. ED-A+ Fn konnte als exzellente Zielstruktur für den Transfer diagnostischer oder therapeutischer Substanzen unter Verwendung eines SIP-Antikörper identifiziert werden.

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