Bei primären Tumoren des Spinalkanals handelt es sich um selten vorkommende Tumoren von größtenteils günstiger Prognose bei WHO-Grad I und II. In diese Retrospektivstudie konnten insgesamt 55 Patienten aufgenommen werden. Diese boten initial eine zumeist unspezifische Symptomatik mit Nacken- und Rückenschmerzen. Es folgten motorische, sensible und vegetative Ausfälle. Goldstandard in der Diagnostik ist die Magnetresonanztomografie, Grundlage der Therapie ist die Operation. Bei Tumoren vom WHO-Grad I und II gilt die vollständige Exstirpation als kurativ. Unterstützend werden symptomatisch-konservative Therapien wie Schmerz- und Physiotherapie eingesetzt. Zusammenfassend verbesserte sich der Allgemeinzustand bei 42 Patienten im Vergleich zum präoperativen Zustand, bei 6 Patienten zeigte er sich unverändert und bei 7 Patienten verschlechtert. Als prognosebeeinflussende Faktoren stellten sich die anatomische und Höhenlokalisation sowie der WHO-Grad des Tumors heraus, das Alter des Patienten, die Operationsdauer, die Anamnesedauer und der präoperative Status des Patienten. Eine mögliche Verbesserung der Langzeitergebnisse von primären Tumoren des Spinalkanals kann durch die schnellstmögliche Diagnostik und Therapie bei bestehendem Verdacht erreicht werden, durch eine längere Förderung konservativer Therapieansätze durch die Krankenkassen und eine psychoonkologische Begleitung der Patienten.