Häm ist seit langem als stabile prosthetische Gruppe in Proteinen bekannt, denen dadurch Reaktionen mit Sauerstoff oder anderen Gasen möglich werden. Klassische Beispiele sind die Cytochrome, Hämoglobin, Myoglobin oder die lösliche Guanylatzyklase. Darüber hinaus gibt es aber auch neue Befunde, die zeigen, dass Häm als sehr potenter nicht-genomischer Regulator von Ionenkanälen wirken kann. Der spannungs- und kalziumabhängige Kaliumkanal Slo1 (BK) war das erste Beispiel für eine Regulation durch direkte Bindung von Häm. Bindung an das klassische Häm-Bindemotiv „CxxCH“ im C-Terminus des Kanalproteins führt zu einer Reduktion des Kaliumstromes von Slo1. Nach dieser Entdeckung stellte sich die Frage, ob auch andere Kanalproteine auf ähnliche Weise durch Häm reguliert werden können. Aufgabe dieser Arbeit war es daher, mit Hilfe von patch-clamp-Studien an heterolog exprimierten Kaliumkanälen nach bisher unbekannten Wechselwirkungen von Häm mit Kanalproteinen zu suchen. In der vorliegenden Arbeit konnten zwei neue Klassen Häm-sensitiver Kaliumkanäle nachgewiesen werden: A-Typ-Kanäle und Kanäle der EAG-Familie.