Prävalenz von IgG-Antikörpern gegen Simkania negevensis bei Personen mit ambulant erworbener Pneumonie und atypischer Pneumonie

Simkania negevensis, ein 1993 durch die Forschungsgruppe um Simone Kahane neu entdecktes chlamydienähnliches Bakterium, steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Schon kurz nach seiner Entdeckung wurde es von Liebermann 1997 erstmals mit ambulant erworbenen Pneumonien bei Erwachsenen in Verbindung gebracht. 37% der Untersuchten zeigten IgGAntikörper gegen S. negevensis und in 2,6% gab es Hinweise auf eine akute Infektion. Seitdem wurde S. negevensis mit Bronchiolitis, AECOPD, Asthma und akuten Abstoßungsreaktionen bei Lungentransplantierten in Verbindung gebracht. Ein Zusammenhang von S. negevenis und ambulant erworbenen Pneumonien bei Kindern scheint besonders wahrscheinlich. Keine der bisher durchgeführten Studien kann jedoch einen pathogenen Einfluss statistisch signifikant belegen. Sicher ist, dass S. negevensis menschliche Zellkulturen, insbesondere Epithelzellen des Respirationstraktes, des Gastrointestinaltraktes, des Genitaltraktes und Endothelzellen vaskulären Ursprungs, infizieren und sich in ihnen vermehren kann. Das legt einen Humanpathogenität sehr nahe. Bisher konnte S. negevensis in weiten Teilen der Welt, unter anderem Israel, Brasilien, Dänemark, Kanada, Japan, England, Finnland und Italien, nachgewiesen werden. Die Seroprävalenzen von IgG-Antikörpern schwanken dabei von 4,3% (Japan) bis 80% (Beduinen in Israel). 2004 konnte Tischer das Bakterium erstmals auch in Deutschland im Respirationstrakt von Kindern nachweisen. Dafür nutzte er eine PCR-Technik. Ein serologisches Nachweisverfahren war bisher in Deutschland nicht vorhanden. Ziel dieser Arbeit war es, ein serologisches Nachweisverfahren für Simkania negevensis auch an einem deutschen Labor zu etablieren. Zusätzlich sollten erste serologische Daten bei Erwachsenen, die an radiologisch gesicherter CAP sowie an im Krankenhaus erworbenen Pneumonien und atypischen Penumonien erkrankt waren, gesammelt werden. Yamaguchi et al. konnten 2005 erstmals mittels Mikroimmunfluoreszenz Antikörper gegen S. negevensis nachweisen.

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