Untersuchung des Verhaltens zirkulierender epithelialer Tumorzellen und ihrer Her2-Amplifikation bei Mammakarzinompatientinnen unter Trastuzumabtherapie in der adjuvanten Situation und nach Rezidiv

Bei 79 Mammakarzinompatientinnen wurde die CETC-Zahl mehrfach bestimmt und bei 48 dieser Patientinnen zusätzlich die Her2-Amplifikation in den CETC meist mehrfach erhoben. Die CETC-Quantifizierung erfolgte immunfluorometrisch mit dem Laser Scanning Cytometer. Lagen ausreichend viele CETC vor, erfolgte eine Her2-Analyse mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH). Steigende Zellzahlen sind gegenüber stabilen eindeutig assoziiert mit einem verkürzten Gesamtüberleben bei Rezidivtherapie. Bisher vernachlässigte man zudem den Einfluss des Verabreichungsmodus von Trastuzumab auf dessen Wirksamkeit. Diese Studie zeigt deutlich, dass sich die gleichzeitige adjuvante Chemo- und Trastuzumabtherapie im Vergleich zur sequentiellen Therapie nachteilig auf das krankheitsfreie Überleben und die Rezidivhäufigkeit auswirkt. Die Etablierung der FISH an CETC gelang sicher. Die entdeckten CETC-Amplifikationssubgruppen besitzen ein unterschiedliches Verhalten unter Therapie. Die Ergebnisse sprechen für die Möglichkeit einer wechselseitigen Inhibierung von Chemotherapeutika und Trastuzumab. Die Schwankungen der hochamplifizierten Zellen korrelieren mit steigenden Zellzahlen und einer schlechteren Prognose. Diese Zellpopulation mit vermutlich erhöhter Proliferationsaktivität ist somit auch für die Überwachung der Trastuzumabwirkung und einer Resistenzentwicklung interessant. Dominanz der niedrig- und mittelgradig amplifizierten CETC bedeutet ein signifikant verkürztes krankheitsfreies Überleben. Alarmierend ist das regelhafte Auftreten amplifizierter Zellen bei primär Her2-negativen Patientinnen. Die in dieser Arbeit präsentierten Ergebnisse sprechen für die Einführung einer regelmäßigen Reevaluation des Her2-Status im Krankheitsverlauf, um die Fraktion Her2-positiver Zellen zu beobachten, die Wirksamkeit der Trastuzumabtherapie individuell und aktuell einzuschätzen und einer auf Anstieg oder Änderung der Zellpopulationen beruhenden Tumorprogression zeitig therapeutisch zu begegnen.

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