Kann man mit überschwelligen gustatorischen Reizen die Ruheatmung verändern?

Der Schmecksinn zählt, ebenso wie der Geruchssinn, zu den chemischen Sinnen des Menschen. Und obwohl sie unsere „ältesten Sinne“ sind, hat erst in den letzten Jahren das klinisch-wissenschaftliche Interesse an ihnen zugenommen. Das Ziel dieser Arbeit war es, herauszufinden, ob und wie überschwellige Geschmacksreize die Atmung verändern. Dabei wurden die einzelnen Schmeckqualitäten süß, sauer, salzig und bitter auch auf mögliche Unterschiede hinsichtlich einer Atemänderung untersucht. Außerdem erfolgte ein Vergleich der Reaktionshäufigkeiten auf Geschmacksreize und Leerreize mit Leitungswasser. Im Zeitraum von Oktober 2006 bis März 2007 wurden an der Universitäts-HNO-Klinik in Jena 34 Probanden in die Versuchsreihe eingeschlossen. Alle hatten eine Normogeusie, was im Rahmen der Voruntersuchung durch einen Schmecktest nach der 3-Tropfen-Methode bestätigt wurde und waren zum Zeitpunkt der Untersuchung zwischen 22 und 33 Jahre alt. Jedem Versuchsteilnehmer wurden randomisiert und artefaktfrei 25 Reize angeboten, je 5 überschwellige Reize für die Schmeckqualitäten süß, sauer, salzig und bitter und 5 Leerreize mit Leitungswasser. Als Schmecklösungen kamen Saccharose-, Zitronensäure-, Kochsalz- und Chininhydrochloridlösung zur Anwendung. Die atemsynchronen nasalen Druckschwankungen wurden durch ein Differentialdruckmanometer registriert. Am Rechner konnte durch ein LabView-Programm online die Atemkurve betrachtet und die Ruheatmung computergestützt beurteilt werden. Im Anschluss an den Versuch erfolgte die offline Beurteilung und die statistische Auswertung mit SPSS. In die Betrachtung der Ruheatmung gingen die 5 Atemzüge vor der Reizapplikation ein, die als Ruheatemkomplex bezeichnet wurden. Die Betrachtung der Reizatmung umfasste drei poststimulatorische Reizatemzüge. Bei den analysierten Atemparametern handelte es sich um die Dauer der Inspiration und die Dauer der Exspiration.

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