Berufsspezifische arbeits- und ernährungsbedingte Herz-Kreislauf-Risiken sowie präventive Maßnahmen

Köche hatten gegenüber Büroarbeitskräften hinsichtlich der untersuchten Risikofaktoren ein signifikant erhöhtes Risiko für HKE. Unter die Hauptrisikofaktoren zählten in beiden beobachteten Gruppen Übergewicht/Adipositas sowie erhöhte Gesamtcholesterinkonzentrationen. Küchenangestellte lagen gemessen an Krankenkassendaten im Vergleich mit anderen Berufsgruppen im Risikomittelfeld hinsichtlich Ischämischer Herzkrankheiten. Das Ernährungsverhalten der Köche ergab sich nicht unmittelbar aus den Arbeitsbedingungen, sondern war nach eigenen Angaben bewusst gewählt. Das hieraus folgende erhöhte Risiko war deshalb nicht arbeitsbedingt. Das Nahrungsangebot verleitete die Köche nicht dazu, mehr zu essen, sondern (laut Fragebogen) anders auszuwählen. Daraus resultierten signifikant erhöhte Gesamtcholesterin-, Apolipoprotein Bund Harnsäurekonzentrationen sowie ein erhöhter Anteil an gesättigten Fettsäuren in der Erythrocytenmembran verglichen zu Büroangestellten. Eine Kost reich an trans-Fettsäuren stellte, bezogen auf die analysierten Anteile in den Erythrocytenmembranen, keinen zusätzlichen Risikofaktor für Köche dar. Fehlende Unterschiede in den Plasma-Phytosterolkonzentrationen der beiden Berufsgruppen legten einen geringen bzw. keinen Einfluss des Ernährungsstils nahe. Aufgrund der Existenz eines Probanden mit Phytosterolämie in der Studienpopulation wurde der Nutzen von phytosterolangereicherten Lebensmitteln als Functional Food in vorliegender Arbeit kritisch diskutiert. Er ist aus ernährungswissenschaftlicher Sicht nicht genügend evidenzbasiert und aus diesem Grund für eine ausgewogene Ernährung in Frage zu stellen.

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