Untersuchungen zur Verbesserung der objektiven Schätzung der Hörschwelle bei Kleinkindern in der klinischen Praxis

Zur Anpassung eines Hörgerätes ist die Kenntnis der genauen frequenzspezifischen Hörschwelle die wichtigste Vorraussetzung. Für die frequenzspezifische Schwellenbestimmung steht, bei kleinen Kindern, die Messung der frequenzspezifischen frühen akustisch evozierten Potentiale (FAEP) im Vordergrund. In der Hoffnung, den prädiktiven Wert der FAEP-Schwelle zu erhöhen, wurde ein neues Verfahren der Auswertung - die Extrapolation der Schwellen - entwickelt. Zur Auswertung herangezogen, wurden die Akten von Kindern, die im Zeitraum von 1998 bis 2007 in der Pädaudiologie der Universitäts-HNO-Klinik Jena vorstellig waren. Von den Kindern mussten sowohl FAEP-Messungen, als auch Reintonaudiogramme vorliegen. Die vorhandenen FAEP-Messungen wurden extrapoliert. Diese extrapolierten Schwellen wurden sowohl mit den konventionell ermittelten Schwellen, als auch mit den Reintonschwellen der Patienten verglichen. Die extrapolierten Schwellen zeigten eine gute Korrelation mit den Audiogrammschwellen. Sie lagen signifikant näher an den audiometrisch ermittelten Schwellen, als die konventionell ermittelten Schwellen. Das galt für geringgradige, mittelgradige und hochgradige Schwerhörigkeiten. Die Genauigkeit der Schwellenbestimmung kann, durch das hier entwickelte Verfahren zur Extrapolation der FAEP-Schwellen, noch erhöht werden. In der Praxis kann die Extrapolation der FAEP-Schwellen eine gute Ergänzung zur herkömmlichen Auswertung der FAEP-Schwellen darstellen. Besonders zur Anpassung von Hörgeräten kann die Extrapolation genutzt werden.

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