Körperdysmorphe Störung und Bindung bei dermatologischen Patienten

Die Körperdysmorphe Störung (KDS) gehört zu den Somatoformen Störungen (DSM-IV, American Psychiatric Association [APA] 1994) und ist gekennzeichnet durch eine übermäßige Beschäftigung mit einem imaginierten oder deutlich überbewerteten Makel oder Defekt im körperlichen Aussehen, welcher zu starken Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen führen kann. Das Hauptziel dieser Untersuchung war, die Häufigkeit der klinischen und der subklinischen körperdysmorphen Symptomatik in verschiedenen dermatologischen Einrichtungen zu ermitteln. Des Weiteren wurde der Zusammenhang zwischen der KDS und soziodemographischen Daten (Alter, Partnerschaft, Bildungsstand, Beruf), der Bindungsrepräsentation, der sozialen Anpassung, dem Körpererleben und der Motivation zu psychotherapeutischer Beratung überprüft. Insgesamt nahmen 409 dermatologische Patienten zwischen 15 und 80 Jahren an dieser Untersuchung teil. Es wurden standardisierte Fragebögen verwendet: zur Erfassung der Körperysmorphen Störung (Dysmorphic Concern Questionnaire: DCQ, dt. Fassung: Stangier & Janich 2001), der Bindungstypen (Bielefelder Fragebogen zu Partnerschaftserwartungen: BFPE, Höger & Buschkämper 2002), der sozialen Aktivitäten (Social Adaptation Self-evaluation Scale: SASS; dt. Fassung: Stangier 2003), des Körpererlebens (Fragebogen zur Beurteilung des eigenen Körpers: FBeK, Strauß & Appelt 1996) der Einstellung gegenüber einem psychologischem Beratungsangebot (Veränderungsstadienskala: VSS, Heidenreich et al. 2001). In der Gesamtstichprobe wurden bei 3,2% (13) der Patienten Werte ermittelt, welche auf eine klinisch relevante und bei 5,2% (21) der Patienten auf eine subklinische körperdysmorphe Symptomatik hinwiesen. Patienten mit klinischer und subklinischer KDS lebten im Vergleich zu Patienten ohne eine KDS signifikant häufiger ohne einen Partner (65%), wiesen häufiger eine unsichere Bindungsrepräsentation (83%), eine geringere soziale Anpassung und Einschränkungen im Körpererleben auf.

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