Der Einfluß von Carvedilol und Tyrphostin D 65495 auf die Restenose nach Stentimplantation im Iliacalarterienmodell des Kaninchen

Die breite klinische Einführung medikamenten-freisetzender Stents bei der PTCA konnte die Rate der Restenose zwar entscheidend senken, aber nicht gänzlich reduzieren (Sousa et al. 2003). Angewendet werden Substanzen, wie Paclitaxel oder Rapamycin (Sirolimus®). Durch die unspezifische Hemmung verschiedener Zytokine durch diese Substanzen wird die notwendige Reendothelialisierung nach der Stentimplantation verzögert und dadurch insbesondere die Thrombozytenaggregation stimuliert. Dadurch werden proinflammatorische und wachstumsfördernde Substanzen frei, die vor allem die glatten Muskelzellen der Arterienmedia zur Hyperplasie und Migration stimulieren. Als Hauptinduktor dieses Prozesses gilt hierbei PDGF (Ross 1993, Ross 1987). Ein neuer Ansatz ist der Versuch durch spezifische Blockade dieses Signaltransduktionsweges die Ausbildung der Neointima zu reduzieren ohne gleichzeitig die Reendothelialisierung durch Blockade des VEGF – Rezeptors zu verzögern. In der vorliegenden Arbeit wurde das bereits etablierte Iliacalarterienmodell angewendet. Untersucht wurde die Wirkung des Tyrphostins D 65495 in zwei verschiedenen Beschichtungskonzentrationen sowie des β-Blockers Carvedilol. Der genaue Wirkmechanismus dieser Substanzen ist nicht klar, man vermutet aber, dass D 65495 durch die direkte intrazelluläre Blockade des Signaltransduktionsweges wirkt, während Carvedilol zu einer kompetitiven Hemmung des PDGF – Rezeptors führt. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass D 65495 in höherer Konzentration im Vergleich zur Kontrollgruppe die Restenoserate bis zu 50 % senken kann (15,6 ± 3,6 % vs. 31,8 ± 12,9 %). In niedrigerer Konzentration ließ sich kein statistisch signifikanter Effekt nachweisen. Bei Carvedilol war im Trend eine niedrigere Neointimaproliferation erkennbar, eine statistische Relevanz lag aber nicht vor. Das Tyrphostin D 65495 ist in höherer Beschichtungskonzentration also geeignet, die Restenosrate nach Stentimplantation signifikant zu senken.

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