Die Universität Jena und die Wissenschaftspolitik der ernestinischen Höfe um 1800

Die Studie nimmt die von den ernestinischen Herrschaftsträgern im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert betriebene Wissenschaftspflege in den Blick. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die von den ernestinischen Regierungen unterhaltene Universität Jena, die als Ausbildungsstätte künftiger Eliten und als Prestigeobjekt die Aufmerksamkeit der Herrschenden in besonderem Maß beanspruchte. Darüber hinaus wird gezeigt, welche Anstrengungen die Herrschaftsträger unternahmen, um eine von der Universität unabhängige Wissenschaftskultur zu etablieren. Nach einleitenden Bemerkungen über die Verfassung der ernestinischen „Gesamt-Akademie“ und über die Position, die sie Mitte des 18. Jahrhunderts in der deutschen Hochschullandschaft innehatte, wird die Bedeutung der Universitätsvisitation von 1766/67, in deren Gefolge sich der Wiederaufstieg der Jenaer Alma mater zu einer Hochburg zeitgemäßer Wissenschaftspflege vollzog, gewürdigt. Auf welche Weise die Herrschaftsträger sicherzustellen suchten, daß der in den Wissenschaften im späten 18. Jahrhundert stattfindende Differenzierungsprozeß auch einen adäquaten Ausdruck im Lehrangebot finden konnte, obwohl die Zahl der ordentlichen Professuren auf insgesamt achtzehn begrenzt bleiben mußte, ist Gegenstand nachfolgender Erörterungen. Ein eigenes Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, welche Umstände dazu geführt haben, daß die Jenaer Universität während des Untersuchungszeitraums in der gebildeten Welt gemeinhin als Hort des freien Geistes galt – und noch immer gilt.

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