Immer ruhig Blut : Technik-, kultur- und körpersoziologische Studien zur Blutdruckmessung

Die Fallstudie, die sich auf den Laiengebrauch von Blutdruckmeßgeräten als Schlüsselsituation konzentriert und damit vor allem die Prozesse der Veralltäglichung von Technik in den Blick nimmt, bereitet das Soziale ihres Gegenstandes in einem dreifach gestuften Näherungsprozeß auf. Sie präsentiert die Gesellschaftlichkeit des Blutdruckmeßgerätes zuerst im Rahmen eines technikzentrierten Modelles, das der Frage der sozialen Strukturen des Gerätegebrauches im privaten Lebensbereich nachgeht. Dieses Modell ermöglicht es, auf dem Wege einer ersten Feldbeschreibung die komplexe Topographie der sozialen Vernetzungen des Artefaktes aufzuzeigen. Der zweiten Studie, die nach den soziokulturellen Bedeutungen des Instrumentes fragt, unterliegt ein kulturzentriertes Analysekonzept. Mit seiner Hilfe kann ein Panorama all jener funktionalen und symbolischen Bedeutungen dekodiert werden, die dem Gerät unter Alltagsbedingungen zugeschrieben werden. Die dritte Studie schließlich, die sich an der doppelten Fragestellung nach den Implikationen des Blutdruckmeßgerätes für die Vorstellungen vom und den Umgang mit dem Körper orientiert, basiert auf einem archäologischen Forschungskonzept. Dieses erlaubt es, die implizit mit der Geräteverwendung einhergehenden Transformationen im Verhältnis zum fremden und eigenen Körper in ihrer historischen Schichtung herauszupräparieren. Damit steht die Körpergeschichte der Blutdruckmessung am Ende der Arbeit, weil gerade sie weitergehen wird.

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