In der vorliegenden Diplomarbeit wird eine Systematik zur Durchführung einer Gefährdungsanalyse für klein- und mittelständische Unternehmen erarbeitet und auf ihre Eignung getestet. Aufgabe ist es, das System der Gefährdungsanalyse, die bis heute von Sicherheitsingenieuren durchgeführt wird, soweit zu strukturieren, dass dieses von Meistern und Einstellern vorgenommen werden kann. Die Zielgruppe erhält somit die Möglichkeit, in ihren Verantwortungsbereichen anhand dieses Algorithmus selbstständig Gefährdungsanalysen durchzuführen. Im Anschluss an eine ausführliche Literaturrecherche werden notwendige Vorraussetzungen und Betrachtungsweisen für Gefährdungsanalysen erarbeitet und dargestellt. Es wird weiterhin auf Strukturierungsmöglichkeiten, Gefährdungsermittlungen und Bewertungssysteme der ermittelten Gefährdungen eingegangen. Aus diesen Vorbetrachtungen resultiert der entwickelte Gefährdungsanalysebogen, der exemplarisch den metallverarbeitenden Bereich sowie den Bürobereich eines Unternehmens beurteilen lässt. Um Erkenntnisse über die Handhabung und Funktionalität der erstellten Unterlagen zu erhalten, wurden in einem mittelständischen Unternehmen Testläufe mit einem Sicherheitsingenieur und einem Einsteller durchgeführt. Abschließend wurden Hinweise für eine Umsetzung des Gefährdungsanalysebogens in ein Software-Tool gegeben und mehrere graphische Vorschläge erstellt. Als Ergebnis lässt sich sagen, dass der erstelle Gefährdungsanalyseboden anwendbar ist und die Forderungen nach klarer Strukturierung, individueller und allgemeingültiger Funktionalität erfüllt sind. Es bleibt dennoch zu erwähnen, dass bei Entscheidungsproblemen seitens der Meister oder Einsteller unbedingt Rücksprache mit dem Sicherheitsingenieur gehalten werden muss. Nur er verfügt über das umfassende Fachwissen zur Thematik Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit.
Ilmenau, Techn. Univ., Diplomarbeit, 2006