To be, or not to be ... german, russian, or ethnic german : ethnic self-labeling among adolescent ethnic german immigrants

Immigration is a stressful event for any individual; even more so in adolescence. The teenage years are regarded as a critical period during which adolescents usually struggle with determining their identity, asking themselves who they are and who they want to be (ethnic self-labels). The aim of this dissertation was to answer the following two main questions: One, how do contextual and individual factors correlate with the formation of (multiple) ethnic self-labels? And two, are these ethnic self-labels related to acculturative outcomes, such as depressive symptoms and delinquent behavior? Altogether, 968 adolescents of the first generation age twelve to 19 participated in this questionnaire study. Those with higher ratings on the successful immigration variables were adolescents that included the German category in their label (“German,” “German-Russian,” and “German-ethnic German”). Adolescents labeling themselves as “Russian,” “German-Russian,” or “None” reported less parental knowledge, a sign of less successful immigration. Interestingly, the effect of perceived discrimination played no significant, and length of residency only a minor role. Adolescent ascribing themselves to the “German” label reported fewer depressive symptoms and less delinquent behavior than all others. Adolescents labeling themselves as “None” reported the most depressive symptoms and adolescents labeling themselves as “Russian” the most delinquent behavior. The results of this dissertation underline the importance of a sense of belonging to Germany for adolescent ethnic Germans. Immigration ist ein zentrales Lebensereignis. Immigration während des Jugendalters ist eine zusätzliche Herausforderung für die Betroffenen, da sie sich schon von vornherein in einer kritischen Lebensphase befinden, in der sich Jugendliche üblicherweise die Frage beschäftigt, wer sie sind und wer sie sein wollen (ethnische Selbstbezeichnung). Ziel dieser Dissertation war es, die folgenden Fragen zu beantworten: Erstens, welche individuellen und kontextbezogenen Faktoren korrelieren mit der Wahl der ethnischen Selbstbezeichnung? Und zweitens, stehen diese ethnischen Selbstbezeichnungen in Beziehung zu depressiven Symptomen und delinquentem Verhalten? Insgesamt wurden 968 jugendliche Aussiedler der ersten Generation im Alter von zwölf bis 19 Jahren per Fragebogen befragt. Jugendliche mit höheren Werten auf den sich auf erfolgreiche Immigration beziehenden Variablen wählten eher ethnische Selbstbezeichnungen, die die deutsche Kategorie beinhalten („Deutscher“, „Deutsch-Russe“ und „Deutsch-Aussiedler“). Jugendliche, die sich als „Russe,“ „Deutsch-Russe“ oder „Keine der drei“ betrachten, berichteten von weniger elterlichem Wissen über ihre Freizeitaktivitäten, welches als Zeichen für missglückte Immigration interpretiert wurde. Interessanterweise fanden sich keine Effekte für wahrgenommene Diskriminierung und nur schwache für Aufenthaltsdauer. Jugendliche, die sich als „Deutsch“ bezeichneten, berichteten von weniger depressiven Symptomen und weniger delinquentem Verhalten als andere. Jugendliche, die hingegen keine der Kategorien wählten, hatten die höchsten Werte in Bezug auf depressive Symptome; solche, die sich als „Russe“ sahen, berichteten das meiste delinquente Verhalten. Die Ergebnisse dieser Dissertation belegen die Bedeutung des Zugehörigkeitsgefühls zu Deutschland für jugendliche Aussiedler.

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