Experimentelle Untersuchungen zum Einfluß der Ischämiezeit sowie moderner Konservierungslösungen in der Lungentransplantation

Die Lungentransplantation hat sich seit den achtziger Jahren zu einem etablierten Verfahren der Behandlung terminaler Lungenerkrankungen unterschiedlichster Genese entwickelt. Trotz intensiver Forschung werden bis heute, im Vergleich zu anderen Organen, relativ hohe peri- und postoperative Mortalitätsraten beobachtet. In dieser Arbeit wurde die zunehmend den klinischen Standard repräsentierende Perfadex®-Lösung, eine kommerzielle kaliumarme Dextranlösung, mit einer für die Lungentransplantation neuartigen Lösung verglichen (Celsior®). Die Ziele der Untersuchungen beinhalteten die Erprobung einer mit 5 % Dextran versetzten Celsior®-Lösung sowie die Verlängerung der Ischämiezeit von vier auf sechs Stunden und die Beobachtung der Auswirkungen der theoretisch vorteilhafteren retrograden Perfusion mit Celsior®. Ein etabliertes, extrakorporales Reperfusionsmodell der Ratte wurde als kostengünstige und effektive Screeningmethode ausgewählt. Bei vierstündiger Ischämie erreichten die nativen Konservierungslösungen äquivalente Ergebnisse, wohingegen sich bei verlängerter Ischämiedauer eine Überlegenheit von Perfadex® herausstellte. Durch Modifizierung der Celsior®-Lösung oder retrograde Perfusion konnten die Konservierungsergebnisse deutlich verbessert werden, wobei Dextranzugabe das geringste Ausmaß an Ischämie-Reperfusions-Schäden zur Folge hatte. In einem Großtiermodell sollten die in dieser Arbeit vorgestellten Ergebnisse überprüft werden, bevor eine klinische Erprobung durchgeführt werden kann. Die retrograde Flushperfusion mit Celsior®-Dextran-Lösung ist möglicherweise der Schlüssel für weitere Fortschritte auf dem Gebiet der Lungentransplantation.

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