Kopplung von Retinolsäure an einen anti-Neuroblastom-Antikörper und Testung des Immunkonjugates als Differenzierungsinduktor : in vitro und in vivo Untersuchungen

In der vorliegenden Arbeit sollte durch die Kopplung von all- trans-Retinolsäure an den monoklonalen anti-Neuroblastom-Antikörper 15/7 erreicht werden, dass über dieses Immunkonjugat die Retinolsäure direkt an ihren Wirkort zur Tumorzelle transportiert wird und somit effektiver und mit geringeren unerwünschten Wirkungen auf gesundes Gewebe ihre Funktion als Differenzierungsinduktor ausüben kann. Die Kopplung erfolgte über die Carbodiimid-Methode mittels des Mediators 1-Ethyl-3-(3-Dimethylaminopropyl)-Carbodiimid (EDC). Nach Optimierung der Kopplungsreaktion und der nachfolgenden Trennung der ungekoppelten Retinolsäure vom Immunkonjugat konnte in einem Zell-ELISA gezeigt werden, dass die Bindungsfähigkeit des Antikörpers an die Neuroblastomzelllinie SK-N-MC durch die Kopplung nicht beeinträchtigt wird. Im 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-Diphenyltetrazolium-Test (MTT-Test) fand sich nach Inkubation von Kulturen der SK-N-MC-Zellen mit Immunkonjugat eine signifikant verminderte Proliferation der Zellkultur im Vergleich zu den Kontrollsubstanzen. Um die wachstumshemmende und differenzierungsfördernde Wirkung des Immunkonjugates auch in vivo untersuchen zu können, wurde ein SCID-Maus-Tumormodell etabliert, das dem natürlichen Phänomen der Metastasierung möglichst nahekommt. An diesem Tumormodell konnte anschließend gezeigt werden, dass die Tumormasse je Versuchtier nach Konjugatapplikation am niedrigsten war. Die Tumorzahl je Versuchstier war nach Konjugatapplikation am zweitniedrigsten. Das Überleben der Versuchstiere konnte durch die Behandlung mit dem Immunkonjugat nicht verlängert werden. Für eine stärkere Zelldifferenzierung der konjugatbehandelten Tumoren im Vergleich zu kochsalzbehandelten Tumoren sprach in immunzytologischen akalische-Phosphatase-anti-akalische-Phosphatase-Test (APAAP-Test) die vermehrte Nachweisbarkeit der für die Differenzierung relevanten Adhäsionsmoleküle ICAM und NCAM, des Wachstumsfaktorrezeptors TGF-R und des Schwannzellmarkers GFAP sowie in der Histochemie der stärkere Nachweis der Schwanzellmarker GFAP und S100 sowie des Neuronen spezifischen Intermediärfilaments Alpha1-Internexin.

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